Brustwirbelsäule

Die Brustwirbelsäule, kurz BWS, ist der mittlere Wirbelsäulenabschnitt zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule. Mit zwölf Wirbeln ist sie der längste Abschnitt der Wirbelsäule und ist vor allem für Stabilität und, als Bestandteil des Brustkorbs, für den Schutz innerer Organe verantwortlich. Erkrankungen der Brustwirbelsäule können Schmerzen im Rücken- und Brustbereich verursachen. Ursache können zum Beispiel eine Blockade der Rückenmuskulatur, Arthrose der Wirbelgelenke in der BWS, oder ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule sein.

Aufbau und Funktion der Brustwirbelsäule

Zwölf von den insgesamt 33 Wirbeln der Wirbelsäule gehören zur Brustwirbelsäule. Diese liegt zwischen der Halswirbelsäule, dem oberen Teil der Wirbelsäule, und der Lendenwirbelsäule, dem unteren Teil der Wirbelsäule. Die Wirbel der Brustwirbelsäule sind durchnummeriert, beginnend mit Th1, dem obersten Wirbel der Brustwirbelsäule unter der Halswirbelsäule. Der letzte Wirbel direkt über der Lendenwirbelsäule wird Th12 genannt. Die Bezeichnung Th stammt vom lateinischen Begriff für Brustkorb, Thorax. Die Brustwirbelsäule ist leicht nach hinten geschwungen, diese Krümmung wird Kyphose genannt. An den zwölf Wirbeln der Brustwirbelsäule sind die zwölf Rippenpaare angebracht. Gemeinsam mit dem Brustbein bilden Brustwirbelsäule und Rippen den Brustkorb, der die inneren Organe schützt. Darüber hinaus stabilisiert die Brustwirbelsäule den Rumpf und macht die Seitwärtsneigung und die Rotation des Rumpfes um jeweils etwa 30 Grad möglich.

Die Wirbel der Brustwirbelsäule sind grundsätzlich aufgebaut wie auch die anderen Wirbel. Im Inneren eines jeden Wirbels befindet sich ein Wirbelloch. Die Gesamtheit der Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal, in dem das Rückenmark verläuft. Zwischen den Wirbeln liegen die Bandscheiben, die als Puffer fungieren um Stöße abzufedern. Aus den Zwischenräumen treten außerdem die Spinalnerven aus, die für die Reizweiterleitung mit der Muskultur und Haut im Brustbereich verbunden sind. Eine Besonderheit der Brustwirbel sind die Rippenwirbelgelenke. Diese verbinden die Wirbel mit den Rippen und ermöglichen eine gewisse Beweglichkeit des Brustkorbs. Bei jedem Atemzug kann sich dieser ausdehnen und wieder zusammenziehen.

Erkrankungen der Brustwirbelsäule

Schmerzen in der Brustwirbelsäule werden allgemein als BWS-Syndrom bezeichnet. Die Schmerzen sind in der Regel dumpf oder drückend, häufig strahlen sie von der Brustwirbelsäule über die Rippen nach vorne. Da die Rippen mit den Wirbeln verbunden sind, sind die Schmerzen nicht selten abhängig von (Atem-) Bewegungen. Werden in der Brustwirbelsäule Schmerzen empfunden, können sowohl die Wirbel als auch die Rückenmuskulatur Ursache sein. Verspannungen der Rückenmuskulatur im Bereich der Brustwirbelsäule sind als BWS-Blockade bekannt, Symptome sind neben Rückeschmerzen vor allem Brustschmerzen, Atemnot und Übelkeit.

Ursachen für das BWS-Syndrom sind zum Beispiel folgende Erkrankungen:

  • BWS-Blockade
  • Fehlstellungen der Wirbelsäule (z. B. Morbus Scheuermann, Skoliose)
  • Degenerative Erkrankungen (z. B. Spondylose, Osteoporose, Facettensyndrom)
  • Entzündliche Erkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew)
  • Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule
  • Verletzungen der Wirbelsäule (z. B. Brüche, Prellungen, Tumore)

Faktoren, die Erkrankungen der Brustwirbelsäule begünstigen, sind zum Beispiel:

  • Mangelnde Bewegung
  • Fehlhaltungen
  • Fehl- und Überbelastungen
  • Anhaltender Stress
  • Langes Sitzen

Ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule ist selten der Auslöser für Schmerzen, für eine differenzierte Diagnose ist jedoch immer eine Untersuchung durch einen spezialisierten Arzt notwendig. Insbesondere plötzlich auftretende Schmerzen im Brustbereich sollten schnellstmöglich ärztlich untersucht werden, da diese auch auf einen Herzinfarkt hinweisen können. In der Avicenna Klinik können wir dank moderner Untersuchungsmethoden, wie offener MRT oder digitalem Röntgen, schnell und genau eine Diagnose erstellen. So können unsere auf Wirbelsäulenerkrankungen spezialisierten Ärzte einen individuellen Therapieplan für Sie ausarbeiten.