Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule ist der oberste Teil der Wirbelsäule direkt unter dem Kopf. Sie trägt das Gewicht des Schädels und ist für die Bewegung des Kopfes verantwortlich. In der Halswirbelsäule verläuft außerdem eine Reihe wichtiger Nerven, die unter anderem für die Steuerung von Kopf, Nacken, Schultern, Arme, Handgelenken und Fingern zuständig sind. Erkrankungen der Halswirbelsäule können Schmerzen in Kopf, Hals, oder Rücken hervorrufen, ebenso wie einen steifen Nacken oder Bewegungseinschränkungen. Oft ist ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule die Ursache. Ein Spezialist kann anhand der Symptome und geeigneter Untersuchungen eine Diagnose stellen.

Aufbau und Funktion der Halswirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt 33 Wirbeln und lässt sich in fünf Abschnitte unterteilen: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein. 24 Wirbel gehören zur beweglichen Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, die restlichen sind in Lendenwirbelsäule und Kreuzbein miteinander verwachsen. Die oberen sieben Wirbel gehören zur Halswirbelsäule, kurz HWS. Dieser Teil der Wirbelsäule wird auch als Zervikalbereich bezeichnet. Die Halswirbelsäule ist leicht nach vorne geschwungen, eine Krümmung, die auch als Lordose bezeichnet wird. Diese Krümmung, in Kombination mit den Bandscheiben zwischen den Wirbeln, wirkt als Stoßdämpfer, um Sprünge und Stöße abzufedern.

Die einzelnen Wirbel der HWS sind durchnummeriert, beginnend mit dem obersten Wirbel, C1, hin zum letzten Halswirbel vor der Brustwirbelsäule, C7. Das C stammt vom lateinischen Begriff für Hals, Cervix. Die beiden ersten Halswirbel sind der beweglichste Teil der Halswirbelsäule. Zwischen Schädel und C1 sowie zwischen C1 und C2 liegt, anders als zwischen allen weiteren Wirbeln, keine Bandscheibe als Puffer. Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kann daher nur zwischen den Wirbeln C2 bis TH1, dem ersten Wirbel der Brustwirbelsäule, liegen.

C1, der oberste Halswirbel der HWS, verbindet den Kopf und die Wirbelsäule. Er wird auch als Atlas bezeichnet und trägt das Gewicht des Schädels (ca. 7 kg), welcher mit zwei Gelenkhöckern in den zugehörigen Gelenkpfannen des Wirbels liegt. Er ist außerdem für das Beugen und Strecken des Kopfes verantwortlich.

C2 wird auch Axis oder Dreher genannt, dieser Wirbel ist primär für Drehbewegungen des Kopfes verantwortlich. Axis besitzt einen zapfenförmigen Knochen, um den sich Atlas dreht. Dieser ist mit einem Band, dem Ligamentum transversum atlantis, dort fixiert. Zum Schutz dieses wichtigen und empfindlichen Teils der HWS sind Kopf und Atlas sowie Atlas und Axis jeweils mit zahlreichen kleinen Muskeln und Bändern verbunden.

Die Wirbel C3 bis C6 sind für Stabilität der Wirbelsäule und Schutz des Hals verantwortlich, C7 bildet den Übergang zur Brustwirbelsäule, dem Thorakalbereich.

Erkrankungen der Halswirbelsäule

Wenn in der Halswirbelsäule Schmerzen auftreten, spricht man allgemein vom HWS-Syndrom. Unter diesem Sammelbegriff versteht man verschiedene Beschwerden im Bereich der HWS, darunter Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen, die zum Teil in Schultern und Arme ausstrahlen, sowie Bewegungseinschränkungen durch Verspannungen und Versteifungen. Schmerzen in der Halswirbelsäule können sowohl akut als auch chronisch auftreten.

Hinter den Symptomen können verschiedene Erkrankungen stecken.

Einige Faktoren können das Auftreten von Erkrankungen der Halswirbelsäule begünstigen.

  • Chronischer Stress
  • Übergewicht
  • Schweres Heben, schwere körperliche Arbeit
  • Langes Sitzen, Arbeiten am PC
  • Haltungsfehler

Wenn Sie Schmerzen in der Halswirbelsäule haben, kann ein Spezialist für Rückenschmerzen mit gezielten Untersuchungsverfahren wie Röntgenaufnahmen oder einer MRT eine genaue Diagnose stellen und ein geeignetes Therapieverfahren einleiten. Die Ärzte in der Avicenna Klinik haben jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen und begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg zur Heilung, von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge nach der Behandlung.