Hexenschuss
Was geheimhin unter dem Begriff Hexenschuss bekannt ist, wird in der Medizin als akute Lumbago bezeichnet. Eine plötzliche Bewegung oder ungewohnte Belastung der Wirbelsäule kann zu einer kurzfristigen Blockade der Facettengelenke oder Reizung der umliegenden Muskeln, Bänder oder Nerven führen. Bemerkbar macht sich der Hexenschuss dann durch eine plötzlich eintretenden, stechenden Schmerz. Der veraltete Name kommt aus dem Mittelalter. Menschen verglichen den plötzlichen Schmerz mit einem Schuss durch eine Hexe, was so viel bedeuten soll, wie aus heiterem Himmel.
Neben den scharfen, stechenden oder ziehenden Schmerzen kann sich der Hexenschuss auch durch andere Symptome bemerkbar machen. Darunter Bewegungseinschränkungen, wodurch Betroffene oftmals eine Schonhaltung einnehmen, weil andere Bewegungen Schmerzen verursachen könnten. In der Regel tritt ein Hexenschuss im Lendenwirbelbereich auf, weshalb der Schmerz im unteren Rücken lokalisiert werden kann. Ausgelöst werden kann eine akute Lumbago durch plötzliche Bewegungen, schweres Heben, Überanstrengung oder auch Zugluft. Dahinter stecken können Ursachen wie Muskelverspannungen, Blockaden der Wirbelgelenke, Arthrose der Wirbelgelenke sowie Instabilität, oder auch in seltenen Fällen Bandscheibenprobleme. Wichtig zu erwähnen ist, dass ein Hexenschuss häufiger als eine funktionelle Störung denn schwerwiegende Erkrankung angesehen werden kann, denn anders als bei einem Bandscheibenvorfall, verläuft eine akute Lumbago ohne Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle.
Hexenschuss schnell loswerden
Auch wenn ein Hexenschuss zumeist von alleine wieder verschwindet und keine schwerwiegenden Folgen mit sich bringt, können die Beschwerden lästig sein und den Alltag einschränken. Erste Hilfe Maßnahmen können bei der Entlastung helfen:
- Position einnehmen, die entlastet: Die Stufenlagerung kann beispielsweise helfen, die Wirbelsäule und die Bandscheiben zu entlasten. Dazu liegt der Körper flach auf dem Rücken und die Unterschenkel im 90 Grad Winkel auf einem Stuhl.
- Leichte Bewegung: Auch wenn es widersprüchlich erscheint, aber leichte Bewegung sollte Bettruhe vorgezogen werden. Dadurch kann die Durchblutung gefördert und die Muskeln entspannt werden.
- Wärme: Wärme in Form von Pflastern, Wärmflaschen oder Heizkissen kann helfen, die Muskulatur ebenfalls zu lockern und die Schmerzen zu lindern.
- Schmerzmittel: Sind die Schmerzen zu stark, können Schmerzmittel in Betracht gezogen werden.
Obwohl der Hexenschuss zumeist von alleine weggeht, kann der Besuch bei einem Arzt notwendig werden. Das kann der Fall sein, wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten, die Schmerzen ausstrahlen und Taubheitsgefühle sowie Lähmungserscheinungen auftreten. Das Abklären bei einem Spezialisten kann helfen, ernstere Ursachen wie einen Bandscheibenvorfall oder Wirbelgleiten auszuschließen.