Lendenwirbelsäule

Im unteren Teil des Rückens befindet sich die Lendenwirbelsäule, kurz LWS. Sie liegt zwischen der Brustwirbelsäule und dem Kreuzbein. Dieser Teil der Wirbelsäule trägt das Gewicht von Rumpf und Kopf und ist maßgeblich für die Stabilität und Beweglichkeit des Körpers. Um dieser Last standzuhalten, sind die Lendenwirbel die kräftigsten Wirbel der Wirbelsäule. Gleichzeitig ist die Lendenwirbelsäule durch die ständige Belastung anfällig für Erkrankungen und Verletzungen. Werden in der Lendenwirbelsäule Schmerzen empfunden, spricht man generell auch vom LWS-Syndrom, vor allem wenn Verspannungen und Bewegungseinschränkungen dazu kommen.

Aufbau und Funktion der Lendenwirbelsäule

Die Wirbelsäule beginnt unter dem Schädel mit der Halswirbelsäule, gefolgt von Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein. Von den insgesamt 33 Wirbeln der Wirbelsäule gehören fünf zur Lendenwirbelsäule. Die einzelnen Wirbel der Lendenwirbelsäule werden, von oben nach unten, L1, L2, L3, L4 und L5 genannt. Das L stammt vom lateinischen Wort lumbal, was so viel wie „zum Lendenbereich gehörig“ bedeutet. Im natürlichen Zustand weist die Lendenwirbelsäule eine leichte Lordose, eine Vorwärtskrümmung, auf.

Hauptfunktion der Lendenwirbelsäule sind der Schutz von wichtigen Orangen sowie das Tragen von Rumpf und Kopf. Sie ermöglicht also eine aufrechte Haltung. Auch die Bewegung des Rückens ist größtenteils der Lendenwirbelsäule zu verdanken. Gleichzeitig wird die Lendenwirbelsäule durch die aufrechte Haltung stark belastet und ist anfälliger für Erkrankungen als die Hals- und Brustwirbelsäule. Um dem hohen Gewicht des Oberkörpers standzuhalten, sind die Lendenwirbel größer und kräftiger als die anderen Wirbel. Zwischen den einzelnen Wirbeln liegen Bandscheiben, flexible Platten, die als Stoßdämpfer wirken. Um die hohe Belastung im Bereich der Lendenwirbelsäule abzufangen, sind die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule deutlich dicker als die anderen Bandscheiben.

Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Rückenschmerzen entspringen häufig der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen werden von Symptomen wie Bewegungseinschränkungen und funktionellen Störungen des Rückens und der angrenzenden Gelenke und Muskeln begleitet. Eine körperliche Untersuchung sowie Diagnostikmethoden wie eine MRT der Lendenwirbelsäule können die Ursache der Schmerzen lokalisieren.

Mögliche Ursachen für Lendenwirbelsäulen-Schmerzen sind zum Beispiel:

Faktoren, die Erkrankungen der Lendenwirbelsäule begünstigen können, sind zum Beispiel:

  • Hohes Übergewicht
  • Schwache Muskulatur in Bauch und Rücken durch zu wenig Sport
  • Falsche Körperhaltung
  • Falsche Matratze
  • Ruckartiges Heben, Heben aus dem Rücken statt den Beinen
  • Rauchen

Häufig ist ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule die Ursache der Schmerzen. Bandscheibenvorfälle treten weitaus häufiger in der Lendenwirbelsäule auf, als in den anderen Wirbelsäulenabschnitten. Bandscheibenvorfälle in der Lendenwirbelsäule, Schmerzen im unteren Rücken sowie andere Formen von Rückenschmerzen sollten von einem Spezialisten untersucht werden. Je nach Ursache und Schweregrad erfolgt die Therapie konservativ mit Medikamenten, Physiotherapie oder Wärmebehandlungen, in schweren Fällen kann ein operativer Eingriff die Schmerzen lindern. Ein spezialisierter Arzt hilft Ihnen zu einer schnellen Diagnose und erarbeitet einen individuellen Therapieplan mit Ihnen.