Magnetresonanztomographie
Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren und wird zur Diagnostik von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt. Häufig wird eine MRT zur Untersuchung der Wirbelsäule, der Gelenke oder des Gehirns eingesetzt, aber auch innere Organe (ausgenommen der Lunge), sowie Gewebsleiden können mithilfe einer MRT verbildlicht werden. Mitunter wird das Verfahren auch als strukturelle Magnetresonanztomographie bezeichnet, da sie die Strukturen des Gewebes feinschichtig darstellt. Eine MRT-Angiographie stellt die Hauptgefäße der betroffenen Region dar, um deren Lage, Konfiguration und mögliche Abnormitäten zu erfassen.
Ablauf einer MRT-Untersuchung
Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel 20 bis 50 Minuten, wobei die Länge von der zu untersuchenden Körperstelle abhängt. Vor der Untersuchung müssen alle magnetischen Objekte abgelegt werden. Dies sind zum Beispiel Schmuck, Schlüssel, EC-Karten und Portemonnaies. Patienten mit Implantaten, Stents oder Herzschrittmachern müssen ihren Implantatsausweis mitbringen, um die MRT-Eignung des Implantats zu überprüfen. Der Magnetresonanztomograph steht in einem gesonderten Raum, um die Abwesenheit von magnetischen Gegenständen zu gewährleisten. Dies dient dem Schutz des Patienten und medizinischen Equipments.
Nach einem Aufklärungsgespräch nimmt der Patient auf einer Liege Platz und bekommt, wenn erforderlich, ein Kontrastmittel intravenös verabreicht. Anschließend wird der Patient auf der Liege in den Magnetresonanztomographen geschoben. Bei klassischen, geschlossenen Geräten liegt der Patient in einer Röhre, die rundherum geschlossen ist. Im Gegensatz dazu sind offene MRT-Geräte an drei von vier Seiten geöffnet und ermöglichen so die Untersuchung von großen und schweren Personen, Kindern, sowie Angstpatienten mit Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen). Während der Magnetresonanztomographie muss der Patient ruhig bleiben, damit die entstehenden Bilder nicht verschwimmen. Laute Klopfgeräusche während der gesamten Untersuchung sind normal, bei Bedarf können Kopfhörer zur Lärmminderung getragen werden. Medizinisches Personal hält sich außerhalb des Raums auf, zur Kommunikation ist in den Geräten eine Gegensprechanlage angebracht. Nach der Untersuchung werden die Ergebnisse durch einen Arzt gesichtet, anschließend werden diese mit dem Patienten besprochen und, wenn nötig, Therapiemaßnahmen erörtert und geplant.
Funktionsprinzip einer MRT
Anders als eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomographie (kurz CT) wird bei einer Magnetresonanztomographie keine Strahlung angewendet, sondern magnetische Wellen. Stattdessen basiert die MRT auf dem Prinzip der Kernspinresonanz. Kernspinresonanz bezeichnet die Rotationsbewegung von positiv geladenen Protonen in der Atomhülle. Bei der Magnetresonanztomographie werden üblicherweise Wasserstoffatome untersucht, da diese in Form von Wassermolekülen in großer Menge im menschlichen Körper vorhanden sind. Die Protonen, beziehungsweise Wasserstoffatome, agieren wie kleine Magnete. Während einer MRT wird ein starkes Magnetfeld erzeugt. Die Wasserstoffteilchen richten sich entlang des Magnetfelds aus und versenden ein Signal, das von Spulen im Gerät gemessen wird. Mit der Anzahl der im Gewebe vorliegenden Protonen verändert sich die Zeit, die für die Magnetisierung aufgebracht werden muss. Ebenso verhält es sich mit dem Zerfall dieser Magnetisierung, wenn das Magnetfeld abgeschaltet wird. Alle Signale über die Veränderung des Magnetfelds werden gemessen und mithilfe eines leistungsstarken Computers in Bilder umgewandelt. Je nach Wassergehalt eines Gewebes erscheint dieses heller oder dunkler. Die kontrastreiche Darstellung ermöglicht es Ärzten, die abgebildeten Körperteile auf Unregelmäßigkeiten oder Auffälligkeiten zu untersuchen. Für einige Untersuchungen kann die Gabe eines Kontrastmittels nötig sein. Dies ist meist das metallene Element Gadolinium, welches die Signalstärke der Protonen erhöht.