Spinalkanalstenose

Der Spinalkanal ist ein Hohlraum, der sich entlang der gesamten Wirbelsäule erstreckt und das Rückenmark sowie die Spinalnerven schützt. Er wird durch die Wirbelkörper, die Bandscheiben und verschiedene Bänder der Wirbelsäule gebildet. Der Nervenkanal erstreckt sich von der Hals- über die Brust- bis in die Lendenwirbelsäule und geht weiter bin ins Kreuzbein und hat ein Quer-Durchmesser von 25 x 35 mm. Wenn die Breite des Spinalkanals unter 15 mm ist dann reden wir von einer relativen und unter 10 mm von einer absoluten Spinalkanalstenose. Die Verengung entsteht durch eine Verdickung der Ligamente und Kapseln, durch Verkalkungen und Knochenanbauten. Dies führt zu einer Kompression der Neuralstrukturen, was vielfältige Symptome verursachen kann, darunter Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, Kraftraftminderung, Gangstörungen und Blasenentleerungsstörungen – abhängig von der Lokalisation der Spinalkanalstenose (LWS, BWS oder HWS).

Ursachen einer Spinalkanalstenose

Zwar liegen fast immer genetische Faktoren vor, es können jedoch noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Eigentlich liegt der Anfang bei der Bandscheibendegeneration. Der Verlust an Wasser und Elastizität in der Bandscheibe führt zu mehr Beanspruchung der Wirbelgelenke, Bänder und Kapseln. Als Reaktion bilden sich Verkalkungen in diesen Strukturen und verdicken und verhärten sich (Arthrose, Hypertrophie, Osteophyten). Die Enge verstärkt sich auch durch eine Protrusion, Wirbelgleiten und/oder Ganglionzysten. Kommt es zu einer Enge des Austrittsloches der Nervenwurzel (Neuroforamen) dann reden wir von Neuroforamenstenose. Eine Spinalkanalstenose kann auch angeboren sein.

Spinalkanalstenose: Symptome

Typische Symptome bei einer Spinalkanalstenose an der LWS können Kreuzschmerzen sein, die bis in die Beine ausstrahlen, oder nur Beinschmerzen. Auch ein belastungsabhängiger Schmerz, der durch Gehen oder Stehen ausgelöst und durch Vorbeugen des Oberkörpers gelindert wird, kann charakteristisch sein. Hinzu können Taubheitsgefühle, Druck oder Schweregefühl, Kribbeln, Muskelschwäche und/oder Gangstörungen, sowie Blasenentleerungsstörungen kommen.

Bei einer Spinalkanalstenose an der HWS können die Symptome Nackenschmerzen, Gangunsicherheiten, Schwindel, Feinmotorik-Störungen, Gleichgewichtsstörungen sowie eine Schwäche in Armen und Beinen umfassen. Daneben birgt eine Spinalkanalstenose an der HWS die Gefahr, eine Myelopathie zu verursachen, bei der das Rückenmark geschädigt werden kann.

Zu Linderung der Symptome können entsprechende Therapien in Betracht gezogen werden. Ehe die geeignete Therapieform jedoch gefunden wird, ist eine Diagnosestellung wichtig. Da die Symptome einer Spinalkanalstenose vielfältig sind und auch auf andere Wirbelsäulenerkrankungen hindeuten können, ist eine umfangreihe Anamnese unumgänglich. Bildgebende Verfahren, Röntgenaufnahmen sowie neurologische Untersuchungen helfen dabei, die richtige Diagnose zu stellen, um im Anschluss eine konservative oder operative Therapie festzulegen. Die Avicenna Klinik ist spezialisiert auf sämtliche Wirbelsäulenerkrankungen und kann Ihnen entsprechende Therapien anbieten. Gerne klären wir im Einzelfall, welche Behandlungsmöglichkeit bei einer Spinalkanalstenose besteht.