Wirbelversteifung

Die Wirbelversteifung, auch Spondylodese genannt, ist eine Methode zur Stabilisierung der Wirbelsäule. Die Stabilität der Wirbelsäule kann durch Erkrankungen (z. B. Wirbelgleiten, Zustand nach mehrfachen Operationen an der Wirbelsäule, Tumore) oder Verletzungen der Wirbelsäule (z. B. Wirbelbrüche nach Unfällen oder durch Osteoporose) beeinträchtigt werden. Eine Wirbelversteifung wir nur bei absoluter Notwendigkeit durchgeführt, vor der OP wird daher mit konservativen Therapiemöglichkeiten behandelt.

Durchführung einer Wirbelsäulenversteifung

Bei einer Wirbelversteifung werden Titanelemente in die Wirbelkörper eingesetzt. Die instabilen Wirbelkörper werden mit Platten und Schrauben mit benachbarten Elementen verbunden. Mit der Zeit wachsen die Wirbelkörper mit den Titanelementen zusammen und bilden einen steifen, stabilen Block.

Die Wirbelversteifungs-Operation erfolgt in Bauch- oder Rückenlage, je nachdem, von welcher Seite der Eingriff erfolgen soll. In manchen Fällen kann auch ein beidseitiger Eingriff nötig sein, sodass der Patient während der OP gewendet werden muss. Je nachdem, welches Segment versteift werden soll, entscheidet der Chirurg, ob der Eingriff durch einen Schnitt im Rücken, Unterbauch, Hals, Nacken oder durch den Brustkorb erfolgt. Bevor die Titanplatten und -schrauben in die Wirbelkörper eingeführt werden können, werden die Wirbelgelenke aufgefrischt. Je nach Ausgangssituation werden zum Beispiel beschädigte Bandscheiben entfernt und ersetzt, kaputte Wirbelkörper durch künstliche Wirbelkörper ersetzt, oder, bei einer Spinalkanalstenose, der Wirbelkanal erweitert. Die gesamte OP der Wirbelversteifung dauert etwa zwei bis fünf Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Damit Blut und Wundflüssigkeit einfach abfließen können, wird vor dem endgültigen Wundverschluss ein Drainageschlauch in das OP-Gebiet gelegt.

Wirbelsäulenversteifung: Prognose und Spätfolgen

Nach einer Wirbelversteifung verbringt der Patient rund 10 bis 12 Tage im Krankenhaus, für etwa drei Monate muss eine Bandage getragen werden. In dieser Zeit darf der Patient nicht schwer heben oder tragen. Bereits kurz nach der Wirbelsäulenversteifung beginnt die Physiotherapie, um die Muskeln im Oberkörper zu stärken und falsche Bewegungen zu vermeiden.

Nachdem die Wirbelkörper vollständig verwachsen sind, ist der Patient wieder voll arbeitsfähig. In den meisten Fällen ist die Einnahme von Schmerzmedikamenten nach der Wirbelversteifung gar nicht mehr nötig oder stark reduziert. Je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt kann eine Wirbelsäulenversteifung die Beweglichkeit leicht reduzieren. Nach einer LWS-Versteifung, also einer Versteifung der Wirbel im Bereich der Lendenwirbelsäule, kann die Beweglichkeit geringfügig eingeschränkt sein. In einer Rückenschule oder Physiotherapie können mögliche Einschränkungen weitestgehend umgangen werden. Eine Wirbelversteifung im Bereich der Halswirbelsäule kann minimale Bewegungseinschränkungen bedingen, im Bereich der Brustwirbelsäule muss der Patient sehr selten mit Einschränkungen rechnen. Da zugleich die schmerzbedingten Bewegungseinschränkungen der zugrundeliegenden Erkrankungen wegfallen, ist die Bewegungsfähigkeit nach einer Wirbelversteifung in der Regel besser als zuvor.