Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)

Was ist ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)?

Ein schmerzhafter Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der innere Kern der Bandscheibe nach außen in die Spinalkanal und auf das Rückenmark drückt. Medizinisch nennt man den Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule zervikale Diskushernie.

Bandscheiben, das sind die kleinen Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Die Bandscheiben bestehen aus einem weichen, gallertartigen Kern, der als Stoßdämpfer fungiert. Dieser Kern ist umgeben von einem festen äußeren Faserring, der mit seinen Lamellen für die nötige Stabilität sorgt. Weist dieser Ring einen Riss auf, kann der Gallertkern austreten und den schmerzhaften Bandscheiben verursachen.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule?

Die Bandscheiben im menschlichen Körper funktionieren so ähnlich wie Stoßdämpfer: Sie übernehmen eine Pufferfunktion, indem sie Erschütterungen und Stöße abfangen. Zusätzlich verdanken wir den Bandscheiben die Beweglichkeit in unserem Rücken, denn sie ermöglichen die Drehbewegungen unserer Wirbelsäule. Unsere Bandscheiben liegen zwischen zwei Wirbelkörpern und bestehen aus zwei Bestandteilen: dem inneren, weichen Gallertkern und dem umschließenden Faserring.

Jeder Wirbel verfügt über einen bogenförmigen Abschnitt, den Wirbelbogen. Die Wirbelbogen aller Wirbel bilden zusammen den Spinalkanal (Wirbelkanal), durch den das Rückenmark verläuft. In jedem Zwischenraum der Wirbel zweigen seitlich die Spinalnerven ab.

 

Von einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule sprechen wir, wenn der weiche Gallertkern zwischen den Wirbeln C2 bis TH1 auf die Rückenmarksnerven drückt.

Kleinere Bandscheibenvorfälle bezeichnet man als Prolaps oder Bandscheibenvorwölbungen, also Protrusion. Größere bzw. ausgedehnte Vorfälle werden hingegen als Sequester bezeichnet.

Die Folgen eines Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule sind Schmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit, bis hin zu Lähmungserscheinungen. Auf die genauen Symptome gehen wir im weiteren Verlauf ein.

Aufbau der Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, die mit C1 bis C7 durchnummeriert sind. Das C steht dabei für Cervix, lateinisch für Hals oder Nacken. C1 ist der oberste Halswirbel, C7 der letzte Halswirbel, bevor die Brustwirbelsäule beginnt. 
Das Besondere am Aufbau der Halswirbelsäule ist, dass es zwischen dem Schädel und dem ersten Halswirbel (Atlas) sowie zwischen dem Atlas und dem 2. Halswirbel keine Bandscheiben gibt. Somit befinden sich lediglich 6 Bandscheiben im HWS Bereich, wenn man die letzte Zwischenwirbelscheibe zwischen dem 7. Halswirbel und dem 1. Brustwirbel dazu zählt.

Von einem Bandscheibenvorfall der HWS ist meist der untere Bereich, also zwischen dem 5. und 6. Halswirbelkörper oder zwischen dem 6. und 7. Wirbelkörper betroffen. Die Bandscheiben zwischen den Halswirbeln C2 bis C4 sind eher selten Auslöser für einen Bandscheibenprolaps.

Gut zu wissen

Durch unseren Lebensstil erhöht sich der Druck auf die Halswirbelsäule erheblich. Der Körper versucht, diesen steigenden Druck durch Verknöcherungen (Osteophyten) auszugleichen. Jedoch verstärken diese Verknöcherung das Risiko der Einengung des Spinalkanals oder der Neuroforamen (Nervenaustrittsöffnung) beim Bandscheibenvorfall. Das führt selbst bei kleineren Vorfällen zu stärkeren Symptomen.


Ursachen für HWS Bandscheibenvorfälle

Es ist leider die Wahrheit: Überwiegend ältere Menschen sind von einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule betroffen. Der Grund dafür ist, dass degenerative Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule einen Bandscheibenvorfall begünstigen. Der Faserring hat nicht mehr die Stabilität und Elastizität, um dem Druck des inneren Gallertkerns standzuhalten.

Die Abnutzung der HWS ist ein schleichender Prozess. Er beginnt bereits mit dem 20. Lebensjahr und die Erkrankungshäufigkeit steigert sich danach. Besonders intensiv ist diese Abnutzung der Wirbelsäule und der Faserringe bis zum 45. Lebensjahr. Jüngere Menschen können somit auch bereits unter Einschränkungen, Beschwerden und sogar Bandscheibenvorfällen leiden.

Natürlich gibt es außer degenerativen Ursachen andere ausschlaggebende Faktoren für einen HWS-Bandscheibenvorfall. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Ständige Fehlbelastungen
  • Tech-Neck (durch falsche Sitzhaltung am PC oder falsche Haltung, wenn Sie Ihr Handy bedienen)
  • Auto-, Sport- oder andere Unfälle mit hohen Aufprallgeschwindigkeiten

Verstärkt wird das Risiko eines Bandscheibenvorfalls durch:

  • Übergewicht und schlechte Ernährung
  • Mangelnde Bewegung
  • Haltungsfehler
  • Schweres Heben

Lesen Sie dazu auch unseren ausführlichen Artikel: Häufige Ursachen für einen Bandscheibenvorfall.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule

Die spezifischen Symptome eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule hängen von zwei Faktoren ab:

  • Der Höhe des Bandscheibenvorfalls in der HWS
  • Der Frage, ob das ausgetretene Material auf das Rückenmark oder seitlich auf die Spinalnerven drückt

Anhand Ihrer Beschwerden und Symptome können wir die Position des Prolapses ableiten. Grund dafür ist, dass jedes einzelne Segment der Halswirbelsäule zu anderen Symptomen führt. Medizinisch lässt sich das darin begründen, dass die vom Rückenmark abzweigenden Nervenreize in bestimmte Bereiche der Schultern, Arme und Finger leiten. Diese Hautareale werden Dermatome genannt.

Ein Beispiel: Wenn ein Patient über Gefühlsstörungen, Schmerzen und motorische Einschränkungen über den gesamten Arm bis in den Daumen verspürt, ist vermutlich der sechste Spinalnerv betroffen. Wäre der siebte Spinalnerv durch den Bandscheibenvorfall eingeschränkt, so lägen Beeinträchtigungen und Schmerzen an Zeigefinger und Mittelfinger vor.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule hängen also in höchstem Maße von der genauen Wirbelposition ab.

Welche Symptome verspüre ich bei einem Bandscheibenvorfall HWS?

Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule macht sich nicht immer durch Nackenschmerzen bemerkbar. Einige unserer Patienten leiden schon lange unter dem Bandscheibenvorfall, verspüren jedoch keine Schmerzen.

Schmerzen im Nacken entstehen dann, wenn die Nervenwurzeln durch den Gallertkern gereizt oder starkem Druck ausgesetzt werden. Diese Schmerzen können in die Schulterblätter sowie in die Arme ausstrahlen.

Zusätzlich kann ein Taubheitsgefühl in Armen und Fingern beginnen. Auch Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Tinnitus, Störung des Gleichgewichts oder Sehstörungen kommen gelegentlich vor. Eine Muskelschwäche in den Armen weist auf einen stärkeren Bandscheibenvorfall oder starke Enge des Spinalkanals hin.

Patienten könnten später andere seltene Symptome entwickeln wie beispielsweise Verlust der Kontrolle über die Extremitäten, Verschlechterung der Handschrift, Blasenentleerungsstörungen, Atemschwierigkeiten mit niedrigerer Sauerstoffsättigung (vor allem beim Schlafen), Steifheit oder Zuckungen der Arm- und Beinmuskulatur, Atrophie (Muskelschwund) vor allem der Handmuskulatur und somit Störungen der Feinmotorik.

Ganz wichtig: Wenn Sie eines dieser Symptome oder gar mehrere verspüren, ist es allerhöchste Zeit, den Facharzt aufzusuchen.

Die Symptome des Bandscheibenvorfalls in der HWS im Überblick

  • Nackenschmerzen und Nackensteife, häufig mit Ausstrahlung der Schmerzen in die Schultern
  • Schmerzen, Schwäche und Beeinträchtigungen in Kopf, Schulter, Arm, Hand, bis in die Finger
  • Gefühlsstörungen, Lähmung und Lähmungserscheinungen der Arme und Hände
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Schulter, Arm oder Hand
  • Selten: Konzentrationsstörungen, Schwindel, Tinnitus, Störung des Gleichgewichts oder Sehstörungen


Diagnose? Sagen Sie Ihrem Arzt, wo Ihre Beschwerden auftreten

Bevor Ihre Therapie zu einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule beginnen kann, ist eine genaue Diagnose am Wichtigsten. Die Definition für das Wort „Diagnose“: Sie ist die bewertende Zusammenfassung der Symptome und Befunde eines Patienten, die in der Feststellung und Benennung der zugrunde liegenden Krankheit gipfelt.

Die Diagnose beginnt mit einem Gespräch - der Anamnese zwischen dem Arzt und dem Patienten. In so einem Gespräch sammelt Ihr Arzt wichtige Informationen, beispielsweise:

  • Treten Schmerzen auf?
  • Wie lange dauert der Schmerz bereits an?
  • Strahlt der Schmerz aus – beispielsweise in die Hände?
  • Gibt es Veränderungen im Gangbild?
  • Treten psychische Probleme auf?
  • Bemerken Sie ein Taubheitsgefühl – wenn ja, wo?
  • Bemerken Sie ein Kribbeln in den Fingern?
  • Haben Sie das Gefühl, keine oder weniger Kraft mehr in Armen und Händen zu haben?

Nach dem Gespräch untersucht der Facharzt die Einschränkungen in der Flexibilität und im Bewegungsradius der Halswirbelsäule. Er testet Ihre Reflexe: Sind sie lebhaft oder abgeschwächt oder gibt es pathologische (krankhafte) Reflexe wie Hoffmann und Trömner Reflexe? Zudem testet er Ihre Sensibilität, Kraft, Steifheit, mögliche Atrophien (Muskelschwund) und das Gleichgewicht (Romberg-Zeichen).

Sodann steht dem Arzt ein umfangreiches Diagnoseverfahren zu Verfügung. Den besten Blick ins Innere des Körpers bietet die Technik: die Röntgenuntersuchung, die Computertomographie (CT) und vor allem die Magnetresonanztomographie (MRT).

Die MRT zeigt vor allem Lokalisation und Ausmaß der Bandscheibenabnutzung in der HWS. Außerdem werden hier die Neuralstrukturen und die benachbarten Segmente genau dargestellt. Die MRT zeigt, ob Nervenwurzel, Wirbelkörper oder auch Rückenmark betroffen sind. Damit können nicht nur Wirbelsäulenerkrankungen erkannt, sondern auch ausgeschlossen werden (beim HWS Bandscheibenvorfall insbesondere die Myelopathie – Verengung des Spinalkanals).

Vor der Operation an der HWS können konservative Therapien helfen

In Deutschland werden jährlich 200.000 Menschen an der Halswirbelsäule operiert, um den Druck auf das Rückenmark oder auf die Nervenwurzeln in der HWS zu reduzieren.

Bevor wir Ihnen in der Avicenna Klinik einen operativen Eingriff (Bandscheibenvorfall OP) empfehlen, könnten möglicherweise konservative Therapien vor allem gegen Schmerzen und Verspannungen helfen: Medikamentöse Therapie, Injektionen, Computertomographie (CT)- gesteuerte Spritzen (PRT), Infusionen, Krankengymnastik, Physiotherapie, Manuelle Therapie, Osteopathie, Elektrotherapie und weitere.

In der Avicenna Klinik bieten wir mehrere individuelle Eingriffe an. Sie alle werden vorab mit Ihnen in ausführlichen Gesprächen abgesprochen. Welche operative Behandlungsmethode für Sie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Schweregrad des Vorfalls, Stärke der Beschwerden, Vorliegen von neurologischem Defizit und Zeichen von Rückenmarksschädigung. 

Wir behandeln die Ursache und nicht nur die Symptome.

 

Minimal-invasive Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD)

Eine OP-Möglichkeit ist die minimal-invasive Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD). Die PLDD ist ein besonders risikoarmes Verfahren. Es müssen weder der Wirbelkanal eröffnet werden, noch wird umliegendes Gewebe geschädigt oder entfernt. Die Dekompression der Bandscheibe per Laser ist ein jahrzehntelang bewährtes Verfahren, das ständig weiterentwickelt wurde und wird. Erstmalig wurde dieser Eingriff zur Linderung der Schmerzen 1987 angewandt.

Worum geht es bei diesem Eingriff? Das Ziel dieser Behandlung ist, die Vorwölbung (Protrusion) der Bandscheibe zu schrumpfen und damit die Neuralstrukturen zu entlasten. Das gelingt dadurch, dass ein Laser die schmerzhaften Nervenfasern ausschaltet. Vor allem bei starken kleinen Bandscheibenprotrusionen und kleineren Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule erzielt die Methode der perkutanen Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) sehr gute Erfolge. Die Schmerzen werden durch die Laserbehandlung der Nerven erheblich gelindert.

Minimal-invasive Perkutane Nukleotomie (PN)

Eine andere Möglichkeit ist die minimal-invasive Perkutane Nukleotomie (PN).  Eine Nukleotomie ist notwendig, wenn die vorgefallenen Bandscheibenanteile Nerven abklemmt oder bedrängt. Diese Methode ist eine gute Option, die an der Halswirbelsäule (HWS) eingesetzt werden kann.

Der minimal-invasive Eingriff dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Der große Vorteil gegenüber herkömmlichen Operationsmethoden ist, dass der Wirbelkanal unangetastet bleibt. Es geht also nicht darum, bei der Perkutanen Nukleotomie die komplette Bandscheibe zu entfernen – vielmehr entfernen wir Bandscheibengewebe, um bedrängte Nervenwurzel zu entlasten und freizulegen.

Mikrochirurgie an der Halswirbelsäule

Liegt ein kräftiger Bandscheibenvorfall oder eine eindeutige Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule vor, dann empfiehlt sich die Mikrochirurgie. Diese HWS Operation unter Vollnarkose erfolgt im Normalfall von vorn (ventral) über einen querverlaufenden, etwa 5 Zentimeter langen Hautschnitt. Mit Hilfe von speziellem Operationsmikroskop und Mikro-Instrumenten entfernen wir die betroffene Bandscheibe. Der Vorfall bzw. die Verknöcherungen werden dann abgetragen bis alle Neuralstrukturen entlastet sind und die Beschwerden zurückgehen. Nach dem Eingriff bleibt nur eine kaum sichtbare Narbe zurück.

Als Ersatz für die betroffene Bandscheibe erfolgt die Implantation von einer Disc-Prothese oder von einem Cage eventuell mit Verplattung. Die Disc-Prothese (künstliche Bandscheibe, Bandscheibenprothese) erlaubt weiterhin gute Mobilität in der Halswirbelsäule. Die Verplattung (Cage mit Platte) bzw. die Versteifung (Spondylodese) sorgt für Stabilität.

Stellen Sie sich die Frage, ob eine Bandscheibenprothese oder ein Cage besser ist? Es gibt strenge Regeln, die bestimmen, ob eine Prothese oder ein Cage/eine Platte implantiert werden soll. Welche Option für Sie besser geeignet ist, besprechen Sie vor dem Eingriff ausführlich mit unserem erfahrenen Facharzt. 

Schwerer Verschleiß mit erheblichen Deformitäten oder Instabilitäten in der Halswirbelsäule erfordern einen Wirbelkörperersatz mit zusätzlicher Verplattung.

Patienten mit Allergie auf Titan, Kobalt, Chrom oder Kunststoff (Bestandteil von mehreren Implantaten) profitieren sehr von Carbon-Implantaten, die auch hervorragende Ergebnisse erzielen. Mit Carbon-Implantaten verhindern wir späte allergische Reaktionen.

Selten ist der dorsale Zugang (von hinten) erforderlich, und noch seltener ist eine zusätzliche dorsale Stabilisierung (Verschraubung) notwendig.

Welche Therapie ist die richtige Methode für den Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?

Es gibt auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Welche dieser Therapie-Methoden für die Behandlung des Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule in Ihrem Fall in Frage kommt, welche Nachteile und Vorteile für Sie bestehen: Das erfahren Sie beim Gespräch mit unseren Ärzten im Rahmen einer ausführlichen Beratung und nach der neurologischen Untersuchung und Beurteilung Ihrer MRT oder CT Bilder.


Prognose zum Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Die Prognose zu einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule ist in einem kurzen Satz zusammenzufassen: Alles wird wieder gut! Die Schmerzen im Nacken verschwinden genauso wie Lähmungen, Lähmungserscheinungen, Kraftverlust und Kribbeln. Schon bald können Sie sich wieder wie gewohnt bewegen und Ihrem üblichen Alltag nachgehen. 

Während der Operation konnte Ihr Neurochirurg den Bandscheibenvorfall behandeln. Nun ist der Blick nach vorne gerichtet. Und das bedeutet: Am ersten Tag nach der Halswirbelsäulen-Operation stehen Sie bereits wieder auf den Beinen. Natürlich ist eine Schwester oder ein Pfleger am Tag nach der OP bei Ihnen, um Sie bei den ersten Schritten zu begleiten. Bei manchen Patienten ist der Kreislauf nach der Operation noch ziemlich schlapp. Doch dank der Pflegekräfte können Sie Ihre ersten Schritte sicher gehen. 

Eine Halskrause schützt Sie vor unbedachten Halsbewegungen. Unbedingt wichtig: Lassen Sie sich abholen. Sie dürfen selbst nicht ans Steuer. Idealerweise ist während der nächsten vier Wochen Ihr Platz im Auto nicht hinter dem Lenkrad, sondern hinter dem Handschuhfach.

Krankschreibung

Wie lange werden Sie krankgeschrieben?

Die Dauer der Krankschreibung hängt von Ihrem individuellen Beruf ab. Wenn Sie schwer tragen müssen, sind es in der Regel acht Wochen, bis Sie an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Wenn Sie einer Bürotätigkeit nachgehen, werden Sie voraussichtlich nur vier Wochen krankgeschrieben. Ihre Schonzeit ist abhängig vom Genesungsprozess und der körperlichen Beanspruchung am Arbeitsplatz.

Belastungen und Ruhe

Auf Sportarten wie Fußball, Volleyball, Skispringen oder Golf müssen Sie in der ersten Zeit nach der OP an der Halswirbelsäule verzichten. 

Gehen Sie spazieren, jeder Spaziergang ist Massage für Ihre Halswirbelsäule und Ihre Seele. In der Rehabilitation erfahren Sie viel Neues, wie Sie Ihren Alltag Halswirbel-gesund neu gestalten können. Damit beugen Sie weiteren Bandscheibenvorfällen in der HWS – und der gesamten Wirbelsäule – vor.

Seien Sie nach der Halswirbelsäulen-OP geduldig mit sich. Nehmen Sie den nötigen Eingriff an Ihrer Halswirbelsäule, die damit verbundene nötige Auszeit nicht als Debakel. Sehen Sie es als Wink des Schicksals, der Ihnen eine Ruhepause verordnet, die Sie sich sonst nie zugestanden hätten. Es ist eine Gelegenheit, mehr auf Ihren Rücken und Ihre allgemeine Gesundheit zu achten.

Wir empfehlen Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Auch der Besuch einer Rückenschule oder eines Physiotherapeuten hilft Ihnen, das Risiko eines erneuten Prolapses zu reduzieren.

HWS Bandscheibenvorfall behandeln in Berlin

Unser professionelles Team nimmt sich gerne Zeit für eine ausführliche Diagnostik und schnelle Behandlung, wenn Sie unter Beschwerden leiden, die auf einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule hinweisen. Gerne erstellen wir neue Therapiepläne, falls konservative Methoden keine Linderung brachten. 

Unser Ziel ist, dass Sie schnellstmöglich beschwerdefrei Ihren gewohnten Alltag wieder aufnehmen können. Vereinbaren Sie jetzt mit einem Klick auf den blauen Button mit der Aufschrift “Termin anfragen” einen Termin und unser Team meldet sich innerhalb des nächsten Werktages bei Ihnen.

 

Häufig gestellte Fragen rund um den Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Rund um die Diagnose, Symptomatik und Therapie von HWS Bandscheibenvorfällen tauchen viele Fragen auf, die wir unseren Patienten immer gerne beantworten. Die am häufigsten gestellten Fragen inklusive unserer Antworten haben wir an dieser Stelle aufgeführt.

Was darf man nicht? Was vermeiden?

Wichtig ist, dass Sie Ihre Bandscheibe in der Halswirbelsäule nicht weiter übermäßig belasten. Vermeiden Sie bei einem HWS Bandscheibenvorfall daher insbesondere lange Autofahrten oder viel Zeit vor dem PC. Oftmals nehmen Patienten dabei unbewusst genau die Position ein, die den Prolaps verursacht hat.
In jedem Fall sollten Sie auch Bewegungsarten vermeiden, die mit einem Aufprall verbunden sind: Das Joggen ist dafür ein gutes Beispiel, da die Bandscheibe hierbei in der Regel leichte Erschütterungen ausgleichen muss. Doch auch Ballsportarten oder Sportarten, die mit Drehungen des Rumpfes verbunden sind (z.B. Golf und Tennis) sind mit einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule keine gute Idee.

Bandscheibenvorfall HWS - was tun?

Wenn Sie unter typischen Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls leiden, können Sie in erster Linie eins tun: Suchen Sie einen Arzt auf und lassen Sie sich untersuchen. Der Spezialist kann den Schweregrad des Bandscheibenvorfalls einschätzen und mit Ihnen entsprechende Therapien in die Wege leiten. Vermeiden Sie bis dahin weitere Belastungen.

Ist ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule gefährlich?

In der Regel geht ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule mit den typischen Symptomen einher, die Sie in Ihren Bewegungen und dem alltäglichen Leben einschränken. Womöglich verspüren Sie Schmerzen. Wirklich gefährlich ist ein HWS Bandscheibenvorfall jedoch nur, wenn der Gallertkern der Bandscheibe nicht nur auf Nerven, sondern auch das Rückenmark im Spinalkanal drückt. In diesem eher seltenen Fall können, ähnlich wie bei einer Spinalkanalstenose, bleibende Nervenschäden drohen. Daher gilt: Lassen Sie Schmerzen, Lähmungen, Lähmungserscheinungen, Kraftverlust und Kribbeln in den Händen und Fingern schnell von einem Facharzt abklären.

Wie lange ist man nach einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule krank?

Eine genaue Aussage zur Krankschreibung bei einem Bandscheibenvorfall in der HWS lässt sich nicht pauschal treffen und hängt von vielen Faktoren ab. Wie lange Sie am Arbeitsplatz ausfallen und eine Krankschreibung erhalten, kommt stark auf Ihren Beruf an! Arbeiten Sie in einem körperlich anstrengenden Beruf, werden Sie vermutlich acht Wochen krankgeschrieben. So lange braucht es, bis die Operationswunde gut verheilt ist. Arbeiten Sie im Büro oder anderen Berufen mit wenig körperlicher Belastung, werden Sie wahrscheinlich vier Wochen krankgeschrieben. Mit anderen Worten: Ihre Schonzeit ist abhängig vom Genesungsprozess und der körperlichen Beanspruchung am Arbeitsplatz. Im Gespräch geben Ihnen unsere Fachärzte einen genaueren Zeitrahmen. .

Was hilft bei einem Bandscheibenvorfall HWS?

Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule helfen oftmals bereits konservative Therapien. Das bedeutet, dass auf eine Operation in vielen Fällen verzichtet werden kann. Zu den konservativen Behandlungsformen gehören unter anderem die medikamentöse Therapie, Injektionen, Computertomographie (CT)- gesteuerte Spritzen (PRT), Infusionen, Krankengymnastik, Physiotherapie, Manuelle Therapie, Osteopathie, Elektrotherapie. Zeigen diese Therapie-Optionen keine oder nur eine geringe Verbesserung der Beschwerden, wird eine Operation in Erwägung gezogen, damit Sie Ihren Alltag wie gewohnt weiterführen können.

Dr. med. Munther Sabarini

Autor
Dr. med. Munther Sabarini
Facharzt für Neurochirurgie

Informationen zum Artikel

Der Artikel wurde zuletzt am 03.11.2023 geprüft und aktualisiert.

Über den Autor

Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.

Qualitätsrichtlinien für Inhalte der Avicenna Klinik

Alle Texte und Inhalte werden von medizinisch ausgebildeten, erfahrenen Experten auf diesem Fachgebiet verfasst. Erfahren Sie mehr über unsere Qualitätsrichtlinien für Inhalte.

Quellenangaben und weiterführende Literatur

  • W. Börm & F. Meyer. Spinale Neurochirurgie: Operatives Management von Wirbelsäulenerkrankungen. Schattauer. 1. Edition, Stuttgart 2008

  • M. Graf, C. Grill, H. Wedig. Beschleunigungsverletzung der Halswirbelsäule: HWS-Schleudertrauma. Steinkopff Verlag. Darmstadt 2009

  • A. König & U. Spetzger. Degenerative Diseases of the Cervical Spine: Therapeutic Management in the Subaxial Section. Springer Verlag. Luxemburg 2017

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Seit dem Jahr 2001 hat die Avicenna Klinik ihren Sitz in Berlin. Unsere Ärzte haben auf ihrem jeweiligen Gebiet (Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Anästhesie, Orthopädie) jeder mindestens 25 Jahre internationale Erfahrung.

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