Bandscheibenvorfall LWS 4/5 - Was verstehen wir darunter?
Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS) 4/5 bezieht sich auf einen spezifischen Bereich der menschlichen Wirbelsäule, bei dem die Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel betroffen ist.
Die menschliche Wirbelsäule besteht aus insgesamt 33 Wirbeln, die in verschiedene Abschnitte unterteilt sind. Die Lendenwirbelsäule bildet den unteren Abschnitt der Wirbelsäule und besteht aus fünf großen Wirbeln, die das Gewicht des Oberkörpers tragen und eine flexible Verbindung zwischen dem Oberkörper und den Beinen ermöglichen.
Ein Bandscheibenvorfall LWS 4/5 tritt auf, wenn die Bandscheibe in diesem Bereich geschädigt wird, z.B. durch eine Überbeanspruchung oder Alterungsprozesse (hier erfahren Sie mehr zu den Ursachen eines Bandscheibenvorfalls).
In diesem Artikel werden die Symptome, Diagnostik und Therapie eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5 für Betroffene näher erläutert.
Symptome
Bei Bandscheibenvorfällen LWS 4/5 ist die Nervenwurzel L5 betroffen. Deshalb entstehen in der Regel Rückenschmerzen und vor allem Schmerzausstrahlung ins Bein. Anhand des Verlaufs der Nerven lässt sich die Schmerzausstrahlung genau lokalisieren: Die Ausstrahlung erfolgt über die dorsolaterale Seite des Oberschenkels (hinten-seitlich), in der Folge über den vorderen-seitlichen Bereich des Unterschenkels bis über den Fußrücken in den großen Zeh. Dort entstehen Kribbelparästhesien sowie Gefühlminderung. Nicht selten ist eine Kraftminderung im Sinne einer Schwäche bei Fußhebung (Fußheberparese) und Großzehe-Heber-Parese. Zu beachten ist bei diesen Beschreibungen immer, dass Abweichungen davon möglich und nicht selten sind.
Die häufigsten Symptome im Überblick
Diagnostik eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5
Die Diagnostik eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5 umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung und eine bildgebende Diagnostik wie eine Röntgenaufnahme oder eine Magnetresonanztomographie (MRT). Eine sorgfältige Anamnese und eine körperliche Untersuchung können Hinweise auf die Art und Schwere des Bandscheibenvorfalls geben. Eine MRT kann die genaue Position des betroffenen Bandscheibenvorfalls und den Grad der Kompression der umliegenden Nerven anzeigen.
Therapie
Die Therapie eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5 hängt von der Art und Schwere des Vorfalls ab. Beschwerden bei leichten Bandscheibenvorfälle können konservativ behandelt werden. In milden Fällen können daher Schmerzmedikamente, Physiotherapie und regelmäßige Bewegung helfen, die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Klar ist jedoch, dass konservative Therapien die Symptome lindern, aber den Vorfall selbst nicht beseitigen können.
Liegen anhaltende Schmerzen oder neurologische Abweichungen (Gefühl-/ Kraftminderung) vor, dann bietet sich die perkutane Nukleotomie oder perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) bei kleineren Bandscheibenvorfällen an. Liegt ein relativ großer Bandscheibenvorfall vor, dann bietet sich eine Bandscheibenvorfall OP mittels Mikrochirurgie an. In jedem Fall ist es wichtig, eine individuelle Therapie zu finden, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.
Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, das Risiko eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5 zu reduzieren (mehr zur Vorbeugung von Bandscheibenvorfällen).
Häufig gestellte Fragen rund um den Bandscheibenvorfall
Rund um die Diagnose, Symptomatik und Therapie von Bandscheibenvorfällen zwischen den Lendenwirbelkörpern 4 und 5 tauchen viele Fragen auf, die wir unseren Patienten immer gerne beantworten. Die am häufigsten gestellten Fragen inklusive unserer Antworten, haben wir an dieser Stelle aufgeführt.
Was ist ein Bandscheibenvorfall LWS 4/5?
Ein Bandscheibenvorfall LWS 4/5 ist eine Erkrankung der Lendenwirbelsäule. Der gallertartige Kern der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern 4 und 5 wird dabei herausgedrückt und drückt auf die umliegenden Nerven.
Welche Symptome treten bei einem Bandscheibenvorfall LWS 4/5 auf?
Typische Symptome sind Schmerzen im unteren Rückenbereich, die bis in die Beine ausstrahlen können. Diese Schmerzen können begleitet sein von Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Lähmungserscheinungen.
Was sind die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall LWS 4/5?
Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall LWS 4/5 können vielfältig sein, wie beispielsweise eine altersbedingte Abnutzung der Wirbelsäule, Übergewicht, ständige Belastung durch falsche Haltung, genetische Veranlagung oder auch Verletzungen.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall LWS 4/5 behandelt?
Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls LWS 4/5 hängt von der Art und Schwere des Vorfalls ab. In milden Fällen können Schmerzmedikamente, Physiotherapie und regelmäßige Bewegung helfen. In schwereren Fällen kann eine Operation notwendig sein.
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Der Artikel wurde zuletzt am 22.03.2023 geprüft und aktualisiert.
Über den Autor
Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.
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Quellenangaben und weiterführende Literatur
Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC). (2017). Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule.
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). (2021). S2k-Leitlinie: Therapie des lumbalen Bandscheibenvorfalls.
Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG). (2018). Patienteninformationen: Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule.
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