Rückenschmerzen! So beugen Sie vor. So behandeln wir Sie!

„Ich habe Rücken.“  Wie oft hören wir diese drei Worte von Menschen, die mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck durch den Alltag gehen. Schluss mit Ratlosigkeit: Bei anhaltenden Beschwerden ist eine professionelle Diagnose durch einen Facharzt entscheidend. Investieren Sie in Ihre Gesundheit – vereinbaren Sie jetzt einen Termin!

Rückenschmerzen sind in Industrienationen die Volkskrankheit Nr. 1

Die Hälfte der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern berichtet über andauernde und wiederkehrende Rückenschmerzen. Etwa 62 Prozent aller Rückenschmerzen entstehen im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), also im unteren Rücken. Schmerzen entstehen auch im Bereich der Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS) und im Bereich des Iliosakralgelenks (ISG), manchmal mit Ausstrahlung ins Kreuzbein, Steißbein, Gesäß und/oder Oberschenkel. Andauernde Rückenschmerzen sind neben Herzerkrankungen der häufigste Grund für Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung.

Was sind überhaupt Rückenschmerzen?

Solange der Rücken funktioniert, schenken wir ihm kaum Beachtung. Erst wenn Beschwerden auftreten, kümmern sich die Betroffenen um die Gesunderhaltung ihrer Wirbelsäule. Rückenschmerzen können gering, mäßig oder wechselnd stark spürbar bis geradezu unerträglich sein. Man spürt sie nicht unbedingt nur im Rücken, mitunter strahlen die Schmerzen auch in die Umgebung aus, beispielsweise ins Bein – oder sie werden hauptsächlich dort verspürt.

Sehr häufig entstehen die Beschwerden durch individuelle Abnutzungserscheinungen, fehlerhafte Körperhaltung, erbliche Veranlagungen, schwache Rücken- und Bauchmuskulatur oder infolge mangelnder Bewegung. Möglicherweise führen auch seelische Probleme zu Schmerzen oder umgekehrt.

Schmerzen im unteren Rücken zu haben, bedeutet im medizinischen Sinne Schmerzen an der Körperrückseite zwischen den Schultern abwärts bis einschließlich Gesäß. Wir verzeichnen Rückenschmerzen am häufigsten im unteren Rücken. Das hat den Grund, dass die Lendenwirbelsäule (LWS) anfälliger ist als die Hals- und vor allem Brustwirbelsäule. Oft sind Rückenschmerzen harmlos, nach wenigen Tagen oder Wochen sind die Schmerzen Vergangenheit.

Das ist die gute Nachricht - aber es gibt eben auch die andere Seite: Rückenschmerzen sind tatsächlich die häufigste Form akuter und chronischer Schmerzen. Wir unterscheiden spezifische und unspezifische Rückenschmerzen. Zu den spezifischen Rückenschmerzen gelten als Ursache häufig Verschleiß, Abnutzung, Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten, Spinalkanalstenose, Wirbelbruch, Tumor, Entzündung, Arthrosen, Osteoporose oder eine rheumatische Entzündung. Wenn allerdings sich keine bestimmte Ursache für den Rückenschmerz feststellen läßt - dann sprechen wir vom unspezifischen Rückenschmerz. Wie auch immer: In Zahlen ausgedrückt ist zu erkennen, dass Rückenschmerzen sich zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt haben. Rückenschmerzen stellen mehr als zwei Drittel aller Schmerzzustände.

In einigen Fällen strahlen die Schmerzen in Beine, Arme, Brust oder Hinterkopf aus. Es kann auch zu Verspannungen, Krämpfen und Bewegungseinschränkungen kommen. Teilweise entwickeln sich Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwäche, Muskelschwund, Schlafstörungen, Reizzustände, depressive Stimmungen, Blasenentleerungsstörungen. Idealerweise gilt: Wenn Rückenschmerzen länger als ein paar Tage anhalten, gehören sie in die Hände eines Facharztes. Nur er kann eine treffsichere Diagnose stellen und eine sinnvolle Behandlung empfehlen.

Schon gewusst?

In Zahlen ausgedrückt ist zu erkennen, dass Rückenschmerzen sich zu einer wahren Volkskrankheit entwickelt haben. Rückenschmerzen stellen mehr als zwei Drittel aller Schmerzzustände.


Rückenschmerzen und ihre Folgen

Oftmals führen Rückenschmerzen zu seelischen Problemen zu – nicht selten ist es auch umgekehrt. 

Weltweit sind Rückenschmerzen der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit. Demnach leiden fast 650 Millionen Menschen unter Schmerzen im unteren Rücken. Im Jahr 2050 sollten 840 Millionen Menschen von Rückenschmerzen betroffen sein. Das entspricht einer Steigerung von 36,4 Prozent. 

Oftmals sind chronische Schmerzen so unerträglich, dass sich Betroffene das Leben nehmen. Studien belegen tatsächlich, dass neun Prozent der Personen, die Suizid begangen haben, chronische Schmerzen als Vorgeschichte hatten. 

Viele Menschen mit Rückenbeschwerden denken ernsthaft darüber nach, Erwerbsminderungsrente anzustreben. Tatsächlich gehören Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere der Wirbelsäule, zu den häufigsten  Gründen für eine frühzeitige Verrentung. Wer sich aufgrund seines kaputten Rückens entscheidet und einen entsprechenden Antrag stellt, muss sich auf einen medizinischen Begutachtungsmarathon oder auf eine Reha-Maßnahme, bei der er intensiv durchleuchtet wird, einstellen.

Die Ursachen für Rückenschmerzen

Wir teilen sie in zwei Gruppen ein; in nichtspezifische und in spezifische Rückenschmerzen. Bei den unspezifischen Rückenschmerzen ist keine eindeutige Ursache erkennbar. Oft handelt es sich hier um Schmerzen aufgrund von Verspannungen, nach schwerem Heben, nach „falscher“ Bewegung oder nach gewisser körperlichen Belastung, die in einigen Stunden oder Tagen vorübergehen. Spezifische Rückenschmerzen freilich haben eine eindeutig feststellbare Ursache. Die Ursachenpalette ist beachtlich, und sie erfordert von Ihrem Arzt sein ganzes Können.

Rückenschmerzen sind entweder stechend, dumpf oder diffus. Rückenschmerzen können Sie nicht nur im Rücken piesacken, sie können ausstrahlen und im Kopf, im Bauch, im Genitalbereich, in den Beinen und in den Armen sehr weh tun. Im Brustbereich spüren nur zwei Prozent aller Rückenschmerzen-Patienten Probleme. 

Tatsächlich ist es so, dass die Ursachen dann nicht nur Muskelverspannungen sind. Spezifische Rückenschmerzen haben einen bestimmten Auslöser - beispielsweise: Eine Verengung des Wirbelkanals oder Wirbelgleiten, ein akuter Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibendegeneration, eine Entzündung oder Abnutzungserscheinungen (Instabilität), eine Facettengelenkarthrose oder eine Skoliose - natürlich auch ein Knochenbruch, der möglicherweise aufgrund einer Osteoporose passiert ist, sowie Tumore oder die Bechterew-Krankheit. Zu möglichen Ursachen gehören auch Gürtelrose, akute Prostataentzündung, Entzündung des Rippenfells, Speiseröhrenentzündung oder gar Lungenentzündung. Selbst Nieren können für Rückenschmerzen verantwortlich sein. Der Grund dafür ist ihre Lage im oberen hinteren Bauchraum, rechts und links der Wirbelsäule. Kranke Nieren können stechende Flankenschmerzen oder dumpfe Schmerzen im unteren Rücken auslösen.

Bei spezifischen Rückenschmerzen gibt es viele Möglichkeiten, den Schmerz zielgerichtet zu behandeln. Weitere Faktoren spielen eine wichtige Rolle wie Bewegungsmangel, eine schwache Rumpfmuskulatur, Fehlbelastungen durch langes unbewegliches Sitzen oder schwere körperliche Arbeit sehr weit vorn. Wenn der Körper dauerhaft durch mangelnde Bewegung unterfordert wird, verkümmert der Bewegungsapparat. Selbst eine familiäre Veranlagung kann als unspezifische Ursache in Frage kommen. Auch Übergewicht, Rauchen, falsche Ernährung sind Risikofaktoren.

Was Sie noch wissen sollten: Rückenschmerzen werden in Bezug auf ihren zeitlichen Verlauf in drei Kategorien aufgeteilt. Es gibt:

  • akute Rückenschmerze
     
  • subakute Rückenschmerzen
     
  • chronische Rückenschmerzen

Von chronischen Rückenschmerzen sprechen wir, wenn die Schmerzen bereits länger als 12 Wochen andauern. Als subakute Rückenschmerzen bezeichnen wir die Schmerzen, die Sie zwischen sechs und 12 Wochen quälen. Akute Rückenschmerzen sind alle neu auftretenden Rückenschmerzen, die weniger als sechs Wochen anhalten.

Kribbeln, Taubheitsgefühl, Krämpfe? Das sind Symptome neben den Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind selbst ein Symptom, das eine oder mehrere Ursachen haben könnte. Oft sind Rückenschmerzen von weiteren Symptomen begleitet, wie Verspannungen, Krämpfen und Bewegungseinschränkungen. Manchmal strahlen die Schmerzen in den Arm, in die Brust oder ins Bein aus. Teilweise entwickeln sich Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwäche, Muskelschwund, Schlafstörungen, Reizzustände, depressive Stimmungen, Blasenentleerungsstörungen und – wenn auch selten – Sexualstörungen.

Sicher, wir alle hätten lieber KEINE Schmerzen. Doch es gibt ein klares ABER: Grundsätzlich ist es gut, dass es Schmerzen gibt. Sie weisen uns darauf hin, dass irgendetwas in unserem Körper nicht stimmt. Und dann können wir handeln - untersuchen, diagnostizieren, selbst behandeln oder behandeln lassen. 

Tatsächlich ist es bei Rückenschmerzen so, dass sie in unterschiedlichen Formen vorkommen - und in den meisten Fällen nach kurzer Zeit auch wieder verschwinden. Allerdings gibt es Symptome, die Sie ernst nehmen und einen Termin bei Ihrem Facharzt vereinbaren sollten. Dieses sind die Symptome, die Sie in die Praxis führen sollten:

  • Sie spüren Taubheitsgefühle in Armen und Beinen.
     
  • Die Schmerzen strahlen in Arme und Beine aus. Falls die Schmerzen ausschließlich in die Beine ausstrahlen, könnte es sich um eine Lumbo-Ischialgie handeln. Dabei kommt es zu einer Reizung der Nervenwurzeln.
     
  • Auch wenn Sie sich mühen - Sie können urplötzlich nicht mehr auf Ihren Zehenspitzen stehen.
     
  • Sie haben Entleerungsstörungen - im Darm und/oder in der Blase.
     
  • Sie haben nicht nur Schmerzen, sondern auch Fieber und Schüttelfrost. 

Wenn diese oder jene Symptome länger als drei Tage anhalten, dann gibt’s für Sie nur eine Adresse: Die Arztpraxis!

Anamnese und Diagnose: Der Arzt fragt - Sie antworten

Bevor der Arzt Sie behandeln kann, benötigt er eine Diagnose. Nur, wenn er weiß, wo bei Ihnen der Schuh, bzw. der Rücken drückt, kann er Sie zielgerichtet und erfolgreich therapieren. Zur ärztlichen Untersuchung gehört die Anamnese, das sogenannte Arzt-Patienten-Gespräch. Es folgen Fragen zu Ihren Rückenschmerzen - beispielsweise:

  • Wo treten die Schmerzen auf?
     
  • Wie stark sind die Rückenschmerzen - auf einer Skala von 1 bis 10?
     
  • Wie lange dauert die aktuelle Schmerzepisode?
     
  • Gibt es Faktoren, die Rückenschmerzen auslösen?
     
  • Können Sie besser Wärme oder Kälte vertragen?
     
  • Wohin strahlen die Schmerzen aus?
     
  • Haben Sie Taubheits- oder Lähmungserscheinungen?
     
  • Wenn ja, wo und wie lange?

Dann wird der Arzt Sie körperlich untersuchen. Er achtet auf Fehlhaltungen, prüft Ihre Rückenmuskulatur und die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Wenn er ausschließen will, dass Nerven beeinträchtigt sind, macht er radiologische Tests.

Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), sogenannte bildgebende Verfahren, ordnet er erst an, wenn bei der Basisdiagnostik konkrete Verdachtsfälle auftreten, also bei Verdacht auf spezifische Ursachen. Sinnvoll sind in manchen Fällen auch Ultraschall und Szintigrafie. Mit dem Ultraschall kann der Doktor eine Nierenbecken-Entzündung oder Nierensteine entdecken, die Ursache für Rückenschmerzen sein können. Mit einer Szintigrafie kann er erkennen, in welchem Zustand sich das Knochengewebe befindet.

Nun, sobald Ihr Doktor sich seiner Diagnose sicher ist, wird er mit Ihnen die nächsten Schritte, also die Therapie, besprechen.

Wann muss ich mit Rückenschmerzen zum Arzt?

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung nutzt der Arzt meist bestimmte Bewegungstests, prüft die Kraft, die Sensibilität, den Muskeltonus und die Muskelreflexe! Bei der Diagnostik von Rückenschmerzen ist manchmal eine MRT-Untersuchung notwendig. Die MRT-Bilder zeigen, ob eine Arthrose, Degeneration, Wirbelgleiten, Osteoporose, Spinalkanalstenose und/oder Zyste vorliegt. Andere Untersuchungen sind manchmal notwendig. So vielfältig sich Rückenschmerzen darstellen, so unterschiedlich sind die Therapiemöglichkeiten.

Beginnen wir mit der besten Nachricht - die lautet: Sie können sich bei einem akuten Rückenschmerz, wenn er keine weiteren Symptome zeigt, selbst helfen. Wichtig: Bettruhe ist nicht angesagt - aber Sie sollten sich entspannen, sich schonen. Lassen Sie ‚fünfe gerade’ sein. Machen Sie leichte, lockere Bewegungen, versuchen Sie, den inneren Stress zu stoppen, schalten Sie einfach mal ab. Tun Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten, unterlassen Sie Dinge, die Sie anspannen. Entspannung, Stressausgleich sind gut für Ihre Psyche. Und da Rücken und Psyche ‚zusammenspielen’, jubiliert bei Entspannung auch Ihre Wirbelsäule. Kurzfristig kann auch ein einfaches rezeptfreies Schmerzmittel oder ein Wärmepflaster helfen.

Eine Faustregel bei all den Bemühungen, den Rückenschmerz zu beenden, heißt: Spätestens nach drei Tagen mit akuten Schmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bei der Behandlung beginnen wir mit konservativen Therapien

Wie nun werden Rückenschmerzen behandelt? Was kann ich selbst tun?

Beginnen wir mit Medikamenten. Schmerzmittel einzunehmen, erscheint manchmal als sinnvoll, um den Teufelskreis erst einmal zu durchbrechen, um keine Schonhaltung mehr einzunehmen, denn die führt zu weiteren Verspannungen. Allerdings: Schmerzmittel lösen das Problem nicht. Sie nehmen die Schmerzen aber behandeln nicht die Ursache. Es gibt andere konservative Behandlungsmethoden, die auch immer wieder zu Erfolgen führen.

Erst nach Feststellung der Ursache Ihrer Beschwerden beginnen wir in der Avicenna Klinik mit einer gezielten individuellen Behandlung. Frühzeitige Diagnostik und Therapie, interdisziplinäre Arbeit, Anwendung mehrerer Methoden, Betreuung auch nach der Behandlung sowie die Erarbeitung von zukünftigen Prophylaxe-Programmen sind wichtige Bestandteile unserer Wirbelsäulentherapie.

Die konservativen Therapien beinhalten: Rückenschule (Speziell ausgerichtete Programme wie Rückenschulen sollen helfen, wiederkehrenden Kreuzschmerzen vorzubeugen), Physiotherapie, (durch die Physiotherapie lässt sich vor allem eine Lockerung der verspannten Muskulatur und die Korrektur von Fehlhaltungen erreichen), Osteopathie, Akupunktur, Schmerzmitteleinnahme, Infiltrationen/Injektionen, Anschaffung eines rückengerechten Arbeitsplatzes und andere. Letztendlich existiert kein Allheilmittel gegen Rückenschmerzen. Für jeden Patienten entwickeln wir ein persönliches Therapieprogramm. Hierbei ist immer Ihre aktive Teilnahme gefragt.

Bedenken Sie auch psychosoziale Faktoren. Seien Sie ehrlich mit sich selbst; Haben Sie Konflikte im beruflichen oder privaten Umfeld, fühlen Sie sich beruflich überfordert oder nicht ausreichend anerkannt? Wenn ja, suchen Sie nach Lösungen, die Ihren Rücken entlasten. Gegebenenfalls suchen Sie die Unterstützung eines Psychologen.

Eine Operation ist unumgänglich, wenn konservative Therapien keinen Erfolg bringen - und vor allem natürlich dann, wenn der Arzt spezifische Ursache diagnostiziert. In der Avicenna Klinik bieten wir ein breites, erfolgreiches Behandlungsspektrum an. Sie werden immer genau nach Rücksprache mit dem Patienten und nach der entsprechenden Diagnostik angewendet. Denn nicht jedes OP-Verfahren gilt für jede Ursache:

  • Bandscheibenprothese – künstliche Bandscheibe für mehr Beweglichkeit der Halswirbelsäule 
     
  • Denervierung / Denervation der Wirbelgelenke 
     
  • Faserringverschluss zur Behandlung und Vorbeugung von erneuten Bandscheibenvorfällen 
     
  • Kyphoplastie (Zementierung) bei Wirbelbrüchen 
     
  • Mikrochirurgie bei Bandscheibenvorfall und Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule (LWS)
     
  • Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) - Therapie bei Bandscheibenvorfällellen 
     
  • Perkutane Nukleotomie – die minimal-invasive Therapie an der Wirbelsäule 
     
  • Spinalkanalstenose OP: Entscheidung zwischen konservativer Therapie und chirurgischem Eingriff 
     
  • Spondylodese bei Instabilität der Wirbelsäule  
     
  • Wirbelkörperersatz - Verlauf der Operation, Komplikationen, Vorteile 

Rücken-Ratgeber

Morgens schnell aus dem Bett aufstehen, Einkaufstüten tragen oder heruntergefallene Gegenstände aufheben - nur ein paar Beispiele von gewöhnlichen Vorgängen, die unser Rücken täglich hundertfach aushalten muss.

Solange er funktioniert, schenken wir ihm kaum Beachtung. Erst wenn Beschwerden auftreten, kümmern sich viele Betroffene um die Gesunderhaltung ihrer Wirbelsäule. Dabei können bereits im Vorfeld einfache Tipps helfen, dauerhafte Schmerzen oder Schädigungen zu vermeiden und den Rücken zu stärken.

Prophylaxe bei Rückenproblemen bzw. Rückenschmerzen

Auch wenn sich Rückenprobleme nicht in jedem Fall vermeiden lassen, gilt es, Schmerzen generell vorzubeugen. Die Faustregel ist dabei so einfach wie wirkungsvoll: Bewegung, Bewegung und Bewegung. Nichts dient der Stärkung des Rückens so wie eine gesunde und aktive Lebensweise. Dabei eignen sich gelenkschonende Sportarten besser als andere. Hierzu zählen neben Schwimmen auch Radfahren und Walking. Aber auch klassische Übungen aus der Rückenschule tragen zu einem starken Kreuz bei und entlasten so Bänder und Bandscheiben. Als harmonischer Gegenspieler kann zudem Entspannungstraining in Form von autogenem Training, Massage oder progressiver Muskelentspannung dienen. Neben mangelnder Bewegung führt aber auch Übergewicht zu Rückenproblemen und stellt somit einen nicht zu unterschätzenden Auslöser für Beschwerden dar. Daher sollte jeder Mensch zusätzlich zur Bewegung auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Nicht nur der Rücken wird es Ihnen danken!

Rückenschmerzen am Arbeitsplatz

Der Arbeitsalltag bietet häufig nicht viel Abwechslung in den Bewegungsabläufen. Für eine rückenfreundliche Haltung am Schreibtisch gilt es, einiges zu beachten: Ein guter Bürostuhl sollte die Lendenwirbelsäule stützen und eine angenehme Sitzposition ermöglichen. Den oberen Teil der Wirbelsäule möglichst gerade halten. Die Beine stehen hüftbreit zum Körper, auf keinen Fall übereinanderschlagen. In einer Distanz von 60 bis 90 Zentimetern steht der Monitor in einer für das Auge angenehmen Entfernung. Der Blick richtet sich gerade auf den Bildschirm, ohne dass Sie den Kopf dabei drehen müssen.Bei häufigem Telefonieren den Hörer nicht zwischen Schulter und Kopf einklemmen, diese Haltung führt schnell zu Verspannungen. Insgesamt gilt: aktiv bleiben und immer wieder strecken und dehnen, um die Muskulatur zu lockern. Zwischendurch auch mal aufstehen.

Rückenschmerzen bei Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft bedeutet für Frauen einen großen Einschnitt in vielen Bereichen. Körperliche Veränderungen führen gerade in der zweiten Schwangerschaftshälfte zu Verspannungen und Schmerzen, besonders im Rücken. Durch die Gewichtszunahme verlagert sich der Schwerpunkt des Körpers und reizt dadurch Muskeln, Bänder und Sehnen.

Frühzeitiges Training hilft, die neuen Umstände in der Schwangerschaft besser auszugleichen. Untrainierte sollten lediglich sanfte Übungen zur Entspannung durchführen. Für sportliche Frauen gilt: Sie dürfen ihre Sportart weiter ausüben, solange sie sich nicht überanstrengen. Besonders empfehlenswert sind schonende Sportarten.

So stärkt zum Beispiel Schwimmen den Rücken und entspannt durch das warme Wasser, das Gewicht des Körpers wird aufgefangen. Darüber hinaus bietet sich Yoga an, das entspannende und auch kräftigende Elemente enthält.

Frauen mit Rückenschmerzen sollten vor einer Schwangerschaft den Zustand der Wirbelsäule abklären. Mittels MRT lassen sich beispielsweise Veränderungen wie angeborene oder erworbene Veränderungen, Bandscheibenvorfall oder Wirbelgleiten (Listhese) aufzeigen, die ein mögliches Risiko für Schwangerschaft und Geburt darstellen können.

Rückenschmerzen bei Kindern

Besonders die ganz Kleinen kennen selten Kreuzschmerzen. Dafür existiert ein einfacher Grund - Bewegung. Laufen, Klettern und Toben gehört zum Alltag und trainiert Ausdauer, Gleichgewichtssinn und Muskulatur. Beginnt der Schulalltag, ändert sich auch das Bewegungsverhalten. Viele Kinder verbringen jedoch nicht nur die Vormittage sitzend, sondern lassen mit fernsehen und am Computer spielen häufig auch den Nachmittag ohne Bewegung verstreichen. Fast ein Drittel aller Schulkinder leider zeitweise unter Rückenschmerzen. In der Mehrheit der Fälle handelt es sich um muskuläre Dysbalance. Immer häufiger kommt es dabei zu einer Degeneration der Bandscheiben und in seltenen Fällen sogar zu Bandscheibenvorfällen. Gemeinsame Unternehmungen an der frischen Luft bieten Bewegung und stärken die Muskeln. Auch Sport und klassische Kinderspiele fördern die Vitalität des Kindes und verhindern Haltungsschäden. Oft bieten sich konservative Therapiemaßnahmen an. Selten werden Schmerzmittel (beispielsweise Paracetamol) eingesetzt. Die Anwendung von minimalinvasiven oder mikrochirurgischen Eingriffen wird nur in Ausnahmefällen diskutiert.

Prognose: Die moderne Medizin kennt weitere Optionen für Patienten mit Rückenschmerzen

Sollte die konservative Therapie nicht helfen, dann kämen andere Optionen in Frage wie Thermo-Denervation bei Arthrose der Wirbelgelenke, minimalinvasive Therapie (PLDD) bei einem kleineren Bandscheibenvorfall oder Vorwölbung (Protrusion), Mikrochirurgie bei einem größeren Bandscheibenvorfall, Wirbelzementierung (Kyphoplastie) bei osteoporotischen Wirbelbrüchen, Stabilisierung bei Instabilität und andere.

Dr. med. Munther Sabarini

Autor
Dr. med. Munther Sabarini
Facharzt für Neurochirurgie

Informationen zum Artikel

Der Artikel wurde zuletzt am 06.02.2024 geprüft und aktualisiert.

Über den Autor

Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.

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Seit dem Jahr 2001 hat die Avicenna Klinik ihren Sitz in Berlin. Unsere Ärzte haben auf ihrem jeweiligen Gebiet (Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Anästhesie, Orthopädie) jeder mindestens 25 Jahre internationale Erfahrung.

Falls Sie sich mit starken Rückenschmerzen, einem Bandscheibenvorfall oder dem Verdacht auf einen solchen in unserer Klinik vorstellen möchten, nutzen Sie folgenden Kontakt:

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