Mikrochirurgie - sie verringert die Gefahr für anschließende Narbenbildung deutlich

Patienten, die operiert werden müssen, atmen auf, wenn der Chirurg ihnen sagt, dass er den Eingriff mikrochirurgisch vornimmt. Die Mikrochirurgie (von griechisch μικρός, ‚klein‘) ist eine chirurgische Operationstechnik unter Verwendung eines Mikroskops oder einer anderen stark vergrößernden Sehhilfe. Als Operationsmikroskop kommen Lichtmikroskope zum Einsatz. Spezielle Instrumente erlauben Schnitte und Nähte in schwer zugänglichen Bereichen mit geringen Abmessungen. Das bedeutet: Im Unterschied zur herkömmlichen Operation reicht ein Zugang von einigen Zentimetern um in die Tiefe zu gelangen. Dadurch verringert sich die Gefahr für anschließende Narbenbildung deutlich. Gewebe und Muskeln können geschont bzw. nicht traumatisiert werden. Außerdem ist der Patient im Unterschied zur großen Operation schneller erholt.

Die Mikrochirurgie, die 1922 durch den schwedischen Mediziner Gunnar Holmgren zum ersten Mal ausgeführt wurde, hat sich zum Goldstandard entwickelt. Vielen Patienten konnte mit dieser Technik eine dauerhafte Erleichterung verschafft werden.

Wichtigstes Instrument neben dem Mikroinstrumente-Besteck ist ein hochleistungsfähiges Operationsmikroskop, das einen optimal beleuchteten, drei-dimensional vergrößerten Blick in den OP-Bereich möglich macht. Dadurch sind selbst in tiefen und engen Bereichen grandiose Sichtverhältnisse für den Chirurgen möglich. Die Nerven, Gefäße und der Vorfall sowie die Bandscheibe sind klar erkennbar. Verschlissene Bandscheibenanteile können entfernt, eingeengte Nervenwurzeln befreit werden. Die Mikrochirurgie eignet sich daher hervorragend für die Behandlung von LWS Bandscheibenvorfällen und Spinalkanalstenosen der Lendenwirbelsäule (LWS).

Einsatz bei Bandscheibenvorfällen und einer Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule

Der Bandscheibenvorfall und die Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule sind Indikationen für eine mikrochirurgische OP. Ein Bandscheibenvorfall ist ein Durchbruch des Gallertkerns einer Bandscheibe durch ihren Faserring. In der Folge kann er auf Nerven drücken und Schmerzen auslösen. 

Jede unserer 23 Bandscheiben besteht im Inneren aus dem sogenannten Gallertkern (Nucleus pulposus), der wie eine Art Gelkissen wirkt. Dieser ist von einem harten Faserring (Anulus fibrosus) umgeben, der die Bandscheibe in ihrer Position hält. Durchbricht der Gallertkern den Faserring, kommt es zum Bandscheibenvorfall (Prolaps / Discusprolaps). Bei dem mikrochirurgischen Eingriff in Form einer Lendenwirbelsäulen OP entfernen wir das überstehende, ausgetretene Gewebe. Die Nervenwurzel wird dadurch entlastet.

Bei einer Spinalkanalstenose (Spinalstenose, spinale Stenose, Wirbelkanalstenose) ist der Kanal in der Wirbelsäule verengt, durch den das Rückenmark verläuft. Der Druck, der dadurch auf Rückenmark, Nerven und Blutgefäß entsteht, verursacht Schmerzen und kann bleibende Nervenschädigungen verursachen. Die mikrochirurgische Erweiterung des Wirbelkanals ist eine sehr effektive und sichere Methode. Die OP bringt in den meisten Fällen umgehend Besserung.

Mikrochirurgie wird angewandt auch bei Zysten, Syringomyelie und Tumor der Wirbelsäule.

Operationsverlauf der mikrochirurgischen OP an den Lendenwirbeln

Grundsätzlich sollte man wissen: Der Bandscheibenvorfall ist ein meist ein akutes Geschehen. Die Stenose hingegen hat sich über einen längeren Zeitraum entwickelt und Schmerzen verursacht. Bei dem Stenose-Eingriff geht es darum, mit Hilfe kleinster Instrumente den Spinal-Kanal zu erweitern, ohne Wirbelsäulenstrukturen zu beschädigen bzw. zu zerstören.

Bei dem Bandscheibenvorfall (Nucleus pulposus) ist der äußere Faserring der Bandscheibe zerrissen und hat einen Teil des Gallertkerns hinausgedrückt. Dieses Bandscheibengewebe, das heftigste Schmerzen, Schädigungen der Nerven sowie Lähmung und Taubheit verursachen kann, wollen wir bei der Operation entfernen. Die drei-dimensionale-mikroskopische Entfernung ist für derartige Rückenoperationen die Methode der Wahl. Nach der Vollnarkose beginnen wir mit einem kleinen Hautschnitt. Das Mikroskop gibt uns einen vergrößerten und scharfen Blick in den Nervenkanal.

Da wir alles bestens kontrollieren können, haben wir jetzt die Möglichkeit, die anatomischen Strukturen genau zu identifizieren. Das ausgetretene Bandscheibengewebe, das den Nerv gereizt hat, wird mit speziellen Instrumenten (Fasszangen) aus dem Kanal entfernt. Wenn der Faserring sich von allein wieder verschlossen hat, müssen wir die eigentliche Bandscheibe gar nicht antasten. Sollten wir den Faserringriss entdecken, dann können wir diesen mit einer neuen Nahttechnik verschließen. Bei einer Stenose tragen wir die verdickte Strukturen und die Verkalkungen ab. Gegen Verwachsungen infiltrieren wir das Operationsfeld mit einem Anti-Narben-Gel. Dann legen wir eine Drainage und verschließen wir die Wunde.

Direkt nach der Operation an der Lendenwirbelsäule

Nach der Operation werden Sie für 2 - 3 Stunden in den Aufwachraum verlegt. Hier sind Sie unter bester Aufsicht. Obendrein werden all Ihre Werte gemessen und sind auf einem Monitor sichtbar. Nach Verlegung auf Station liegen Sie auf dem Rücken. An diesem Tag beginnt auch bereits die erste physiotherapeutische Nachbehandlung. Leichte Schmerzmittel werden nach der Operation verabreicht. Gegen Thrombose tragen Sie einen Anti-Thrombosen-Strumpf (ATS). Um das Risiko einer Thrombose nach der Lendenwirbelsäulen Operation weiter einzudämmen, erhalten Sie täglich eine Injektion eines Heparin Präparats.

Erfahrungen in den Tagen nach der Operation

In den Tagen nach der Operation werden Sie nach einem individuellen Schema mobilisiert. Wann, wie oft und wie lange Sie aufstehen, laufen und sitzen dürfen wird individuell bestimmt und je nach Verlauf angepasst. Sie erhalten täglich Physiotherapie und leichte Schmerztherapie.

In diesen Tagen werden alle weiteren Fragen zur Therapie besprochen: Wie gehts es weiter mit der Physiotherapie? Macht eine ambulante oder eine stationäre Behandlung mehr Sinn? Sicher haben Sie auch zahlreiche Fragen zu künftigen Belastungen bei Sport, Reisen, Geschlechtsverkehr. Eine häfig gestellte Frage bezieht sich auf unsere Erfahrungen mit der Arbeitsunfähigkeit und Krankschreibung nach der OP an der Lendenwirbelsäule. Auch die Anzahl und Regelmäßigkeit der Nachuntersuchungen muss besprochen werden. All dies hängt von Alter des Patienten, Schwere der Befunde, intraoperativen Verlauf, Beruf, sozial-berufliches Umfeld, Begleiterkrankungen, Versorgung nach Entlassung und anderen Faktoren ab.

Nach der Mikrochirurgie sind Sie in der Regel mit all Ihren Alltagstätigkeiten wieder komplett zurück im Leben.

Vorteile und Komplikationen der mikrochirurgischen Lendenwirbelsäulen OP

Der Vorteil der mikrochirurgischen Lendenwirbelsäulen OP, den Sie am allermeisten genießen werden: Sie haben endlich keine oder kaum Schmerzen mehr. Gefühl und Kraft kommen wieder. Die Gefahr einer dauerhaften Schädigung der Nerven ist mit der Operation ausgeschlossen. Das Operationsrisiko ist durch die Mikrochirurgie im Gegensatz zur herkömmlichen Operationen deutlich minimiert. Das heißt: Ihr Risiko für die gefürchtete Narbenbildung nach der Operation ist sehr gering. Auch das Risiko neuer Vorfälle und Ausfälle ist deutlich geringer. Die Infektionsgefahr ist im Vergleich zu konventionellen OP-Methoden ist ebenfalls niedriger. Zudem verläuft die Wundheilung in der Regel schneller.

So sollten Sie sich nach einer Bandscheiben-OP an der Lendenwirbelsäule verhalten

Die Operation an der Lendenwirbelsäule (LWS) ist gelungen! Der Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule ist entfernt. Die Nervenwurzel ist wieder befreit. Die Wunde sieht gut aus. Keine oder kaum noch Schmerzen. Die Tage und Nächte mit Qualen und mit Tränen, mit Bewegungseinschränkungen sind Vergangenheit! Endlich geht es wieder nach Hause, schlafen im eigenen Bett. Und nun? Wie sieht der Alltag aus? Knüpfen wir nahtlos an das Leben von früher an?

Besser nicht. Wir sagen Ihnen, was Sie dürfen, worauf Sie für eine Weile verzichten und was Sie tun sollten. Ihr Arzt hat Sie erfolgreich operiert. Nun, wieder zu Hause, ist es Ihr Part, Ihre Wirbelsäule zu verwöhnen, sie schonend wieder fit zu machen. Nun sollten Sie der beste Freund Ihrer Lendenwirbelsäule sein. Versprochen: Wenn Sie gut zu ihr sind, wird sie es Ihnen danken. Mit Schmerzfreiheit!

Zwei Dinge sind von grundsätzlicher Bedeutung:

  1. Sie sollten in jedem Fall alles vermeiden, was Schmerzen verursachen kann.
     
  2. Selbstverständlich müssen Sie Aktivitäten wieder aufnehmen - aber tun Sie es stufenweise.

Wie geht das? So geht das!

Darf ich im eigenen Auto nach Hause fahren?

Bevor Sie zu Hause sind, müssen Sie ja nach Hause kommen. Sie dürfen nicht selbst fahren, Sie müssen abgeholt werden. Entweder von Verwandten, einem Taxi oder einem Krankenwagen. Die Heimfahrt sollten Sie idealerweise liegend oder halbliegend verbringen. Sollte die Fahrt nach Hause länger als zwei Stunden dauern, sollten Sie im Auto liegen und alle zwei Stunden eine Viertelstunde Pause einlegen. Etwa sechs Wochen lang nach Ihrer Klinik-Entlassung ist Ihr Platz im Auto nicht hinter dem Lenkrad, sondern am Handschuhfach, also auf dem Beifahrersitz.

Wichtig: Auch, wenn Sie sich nach zwei, drei Wochen wieder voll belastbar fühlen, Hände weg vom Steuer. Nach sechs Wochen Pause beginnen Sie mit kürzeren Strecken. Auch aus versicherungstechnischen Gründen ist es nicht ratsam, sich vor der ersten medizinischen Kontrolle selbst ans Steuer zu setzen.

Wie lange soll ich täglich stehen, laufen oder liegen?

Gehen Sie im Laufe des Tages abwechselnd mit Ihrer Lendenwirbelsäule um. Gestalten Sie den Tag mit Sitzen (gelegentlich erhöht ein Keilkissen den Sitzkomfort), Stehen, Laufen und Liegen (auf dem Rücken oder seitlich). Nach sechs Wochen dürfen Sie wieder auf dem Bauch liegen. Beherzigen Sie bitte eines: Jede Aktivität, die Schmerzen bei Ihnen auslöst, sollten Sie lassen!

Was muss ich im Alltag vermeiden?

Tragen Sie innerhalb der ersten sechs Wochen nach der OP keine Lasten, die schwerer als 5 Kilogramm sind. Wenn Sie etwas tragen müssen (beispielsweise Einkaufstüten), dann verteilen Sie die Gewichte gleichmäßig auf beide Seiten. Ideal für Ihre Lendenwirbelsäule ist, wenn Sie einen Rucksack mit leichten Gewichten füllen. Sie müssen wirklich sehr behutsam und verantwortungsvoll mit Ihrem Köper umgehen. Achten Sie darauf, dass es mindestens sechs Wochen nach der OP nicht zum Beugen und Verdrehen im LWS-Bereich kommt. Den Tag sollten Sie in Abwechslung zwischen Stehen, Liegen, Laufen und Sitzen gestalten. Verzichten Sie in dieser Phase auf Fensterputzen, Gartenarbeiten, Staubsaugen u. ä. Wenn Sie wieder 100-prozentig belastbar sind, können Sie noch genug dieser Tätigkeiten ausüben! Aber jetzt gilt: Stopptaste!

Darf ich duschen und in die Badewanne?

Genießen Sie das Duschen! Vorausgesetzt die Fäden sind entfernt und die Wundheilung ist abgeschlossen, dürfen Sie ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen unter die Dusche. Spezielle Cremes, Salben oder Öle sind für den Wundbereich nicht notwendig. Falls die Fäden noch nicht gezogen sind, benutzen Sie bitte ein Duschpflaster. In die Badewanne dürfen Sie sechs Wochen nach der OP. Vorher könnte das tiefe Sitzen Schmerzen verursachen und den Heilungsprozess verzögern.

Nutzung einer LWS-Bandage

Wir empfehlen die LWS-Bandage etwa 4 Wochen nach Entlassung zu tragen vor allem bei einer Fahrt, bei Stresssituationen und beim Einkaufen.

Wie wichtig ist nach der Bandscheiben-OP Physiotherapie?

Physiotherapie ist ein Muss nach einer Bandscheibenoperation an der Lendenwirbelsäule. Eine Woche nach Entlassung können Sie mit Physio-Maßnahmen beginnen. Zur notwendigen Physio gehören Krankengymnastik, manuelle Therapien, Massagen, Fango, Stromtherapie - idealerweise dreimal wöchentlich, die wir Ihnen gerne verschreiben werden. Es erfolgen drei Blöcke mit jeweils 10 Sitzungen. Eine ambulante oder stationäre REHA ist in bestimmten Fällen möglich, aber nicht unbedingt notwendig. Wer Zeit und Disziplin hat, kann einige Übungen auch zu Hause ein-bis zweimal täglich wiederholen.

Welche Sportaktivitäten sind wann erlaubt?

Schon der logische Menschenverstand sagt, was nach einer Bandscheiben-OP an der Lendenwirbelsäule ein rückenschonender und was ein rückengefährdender Sport ist. Treppen steigen, schnell gehen, spazieren gehen und wandern dürfen Sie sofort. Vier Wochen lang mit Bandage, danach ohne, idealerweise erst einmal kürzere Strecken. Tennis, Squash, Golf, Badminton, Ski und z. B. Fallschirmspringen bekommen für vier bis sechs Monate nach der OP die rote Karte. Nordic Walking ist nach 4 bis 6 Wochen erlaubt, Jogging erst acht Wochen nach dem Eingriff. Schwimmen dürfen Sie einen Tag, nachdem die Fäden entfernt bzw. wenn die Wundheilung abgeschlossen ist. Möglich sind Bauch- und Rückenschwimmen, Kraulen erst in sechs Wochen. Ideale Wassertemperatur ist 28° C. Thema Radfahren: Das Heimfahrrad dürfen Sie sofort nach Entlassung nutzen, allerdings vorsichtig und langsam steigend. Das Radeln in der Natur ist für sechs Wochen tabu.

Muss ich weiterhin Schmerzmittel einnehmen?

Schmerzmedikation ist für die erste Woche nach Entlassung zu empfehlen. Ihr Arzt wird Ihnen die gleichen Medikamente (WHO-I) verschreiben, die Sie in der Klinik eingenommen haben. Patienten, die vor der Operation Blutverdünnungsmittel einnahmen und sie während der stationären Behandlung abgesetzt haben (stattdessen Heparin-Präparate bekommen haben), können ihre alte Medikation ab dem Entlassungstag wieder einnehmen. Die Einnahme aller anderen Hausmedikamente (u. a. Blutdrucktabletten, Schilddrüsenmedikation, Diabetestherapie usw.) soll fortgesetzt werden. Selten ist eine Schmerzmedikation für Wochen nach Entlassung notwendig.

Wann darf ich nach der Bandscheiben-OP wieder ein Intimleben haben?

Die Kardinalfrage, wann und wie ich wieder mit meinem Partner/meiner Partnerin nach der Bandscheiben-OP an der Lendenwirbelsäule ein Intimleben genießen darf, ist so zu beantworten. Warten Sie mit solchen Aktivitäten ein bis zwei Tage nach der Entlassung. Vermeiden Sie Praktiken, bei denen Sie den Körper verspannen und sich zu sehr anstrengen. Falls das liebevolle Zusammensein Schmerzen verursacht, legen Sie lieber noch mal eine Pause ein.

Wie lange bin ich nach dem Eingriff arbeitsunfähig?

Bei der Frage nach der Arbeitsunfähigkeit und Krankschreibung kann es keine pauschale Antwort geben. Nach unseren Erfahrungen sind Patienten und Patientinnen zwischen vier Wochen und vier Monaten nicht arbeitsfähig. Die Zeit variiert deshalb so intensiv, weil der Wiedereintritt in das Arbeitsleben von mehreren Faktoren abhängig ist: Arbeiten Sie am Computer im Büro oder als Dachdecker auf dem Dach? Sind Sie Polizeibeamter im Außendienst oder Lehrer? Sind Sie Fliesenleger, der sich viel bücken und oft schwer tragen muss, oder können Sie im Home-Office Ihrem Job nachgehen? Sitzen Sie in einem Supermarkt stundenlang an der Kasse, oder müssen Sie als Bäcker Teig kneten und Brötchen backen? Haben Sie Begleiterkrankungen, leiden Sie möglicherweise noch unter neurologischen Ausfällen? Das Thema Arbeitsunfähigkeit muss individuell entschieden werden. Grundsätzlich gilt: Belasten Sie sich nicht zu früh!

Macht es Sinn, einen Antrag auf einen Schwerbehindertengrad zu stellen?

Obwohl Sie nach der Operation fast beschwerdefrei sein werden, dürfen Sie einen Antrag zur Feststellung eines Schwerbehindertengrades bzw. auf Verschlimmerung stellen. Der Grad der Behinderung (GdB) gibt die Schwere einer Behinderung an. Ab einem GdB von 50 gilt ein Mensch als schwerbehindert. Der GdB ist eine Maßeinheit. Er zeigt an, wie stark ein Mensch durch seine Behinderung beeinträchtigt ist. Den GdB gibt man in 10er-Graden an, der niedrigste beginnt bei 20 und der höchste ist 100. Stellen Sie den Antrag beim Versorgungsamt (Landesamt für Gesundheit und Soziales) und tragen Sie bitte uns als Ihre behandelnden Ärzte ein.

Sobald das Amt uns anschreibt, unterstützen wir Sie gern. Die Entscheidung, ob dem Antrag stattgegeben wird, können wir allerdings nicht treffen. Sie bleibt in den Händen der Gutachter des Versorgungsamtes. Allerdings: Falls das Amt eine Entscheidung fällt, ohne die behandelnden Ärzte gefragt zu haben, können Sie Widerspruch einlegen.

Darf ich bei meinem Arbeitgeber einen wirbelsäulengerechten Arbeitsplatz beantragen?

Selbstverständlich dürfen Sie das und natürlich macht es auch Sinn. Ein wirbelsäulengerechter Arbeitsplatz ist für Sie sehr wichtig, um muskuläre Schmerzen zu vermeiden und die Rückenmuskulatur zu schonen und dabei richtig zu bekräftigen. Unsere Erfahrung ist: Ein fairer Arbeitgeber wird bemüht sein, dass Sie rückengerecht sitzen können und idealerweise an einem höhenverstellbaren Tisch arbeiten.

Wann soll ich mich bei meinem Arzt wieder vorstellen?

Vier bis sechs Wochen nach der OP sollten Sie einen Termin bei Ihrem Chirurgen zur Wiedervorstellung haben. Nach weiteren acht Wochen ist ein nächster Check zu empfehlen. Melden Sie sich allerdings früher, falls Sie eines dieser Symptome haben:

  • Gefühlsstörungen (neu aufgetreten oder zunehmend)
  • starke, streifenförmige Schmerzen in Beinen oder Armen
  • hohes Fieber und permanente / nächtliche Schmerzen
  • Rötungen und (neue) Schmerzen im Narbenbereich
  • zunehmende Schmerzen trotz der Schmerzmedikamente
  • Blasen- und Mastdarmstörungen.

In dem Fall rufen Sie uns bitte sofort unter der Ihnen bekannten Kliniknummer 030/2360830 an.

Dr. med. Munther Sabarini

Autor
Dr. med. Munther Sabarini
Facharzt für Neurochirurgie

Informationen zum Artikel

Der Artikel wurde zuletzt am 11.01.2022 geprüft und aktualisiert.

Über den Autor

Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.

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