Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) - Therapie bei Bandscheibenvorfällen

Was ist eine Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD)?

Die Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) ist ein minimalinvasives Therapieverfahren bei der Behandlung von bestimmten Bandscheibenvorfällen. Minimalinvasiv bedeutet in diesem Fall, dass sich der Eingriff durch eine Punktion auszeichnet. Der Eingriff findet unter lokaler Betäubung statt. Dadurch bleibt dem Patienten, im Unterschied zu einer offenen Rückenoperation, eine Vollnarkose erspart. Klinikaufenthalt und Rehabilitationszeit verringern sich dadurch wesentlich. Die PLDD ist ein besonders risikoarmes Verfahren, da weder der Wirbelkanal eröffnet werden muss, noch umliegendes Gewebe geschädigt oder entfernt wird. Die Dekompression der Bandscheibe per Laser ist ein jahrzehntelang bewährtes Verfahren, das ständig weiterentwickelt wurde und wird. Erstmals wurde diese Art der OP 1987 durchgeführt.

Das Ziel der PLDD

Worum geht es bei diesem Eingriff? Das Ziel dieser Behandlung ist die Schrumpfung der Vorwölbung der Bandscheibe (Protrusion) und Entlastung der Neuralstrukturen. Die durch die Degeneration entstandenen schmerzhaften Nervenfasern, die in die Bandscheibe eingedrungen sind, werden durch Laser ausgeschaltet. Schon, wenn nur ein geringer Anteil der vorgewölbten Bandscheibenanteile durch den Laser zum Schrumpfen gebracht wird, werden sich Schmerzen und neurologische Ausfälle dank der Volumenreduktion lindern bzw. weg sein.

Wichtig zu wissen: Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose. Das bedeutet: Die PLDD kann nicht immer eingesetzt werden.

Wann kommt die Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) für mich in Frage?

In den meisten Fällen lassen sich Rückenbeschwerden durch konservative Therapien wie Injektionen, Strom, Massage oder Medikamente beheben. Reichen diese jedoch nicht aus, muss die Ursache dauerhaft behoben werden.

Vor allem bei starken kleinen Bandscheibenprotrusionen und mittleren Bandscheibenvorfällen der Hals- und Lendenwirbelsäule erzielt die Methode der perkutanen Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) sehr gute Erfolge. Dabei handelt es sich um ein schonendes minimal-invasives Verfahren, welches hervorragend in der Lage ist, die Beschwerden zu beseitigen oder sie deutlich zu mindern. Oft ist die Methode geeignet bei Patienten mit Wirbelsäulenveränderungen, bei denen ein mikrochirurgischer Eingriff noch nicht indiziert ist bzw. bei Patienten mit Herzerkrankungen, wo größere Eingriffe oder Vollnarkose nicht durchführbar sind.

Ein Informationsbutton

Behandlungsdetails zur perkutanen Laser-Diskus-Dekompression

Behandlungsdauer: 30 - 40 Minuten
Klinikaufenthalt: Etwa eine Woche

So verläuft die OP bei einer PLDD

Der Lasereingriff bei einer PLDD dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Ganz anders als bei einer offenen Operation erfordert die Lasertherapie keinen Schnitt. Sie wird perkutan, also durch Punktion der Haut, unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Den gesamten Vorgang können wir unter Röntgen-, unter CT- oder unter MRT-Navigation vornehmen. Dabei führen wir eine Spezialnadel in die Bandscheibenvorwölbung ein. Das ist nicht irgendeine Nadel, sondern eine etwa 1-Millimeter dicke Hohlnadel, auch Punktionskanüle genannt. Wenn die Spitze der Hohlnadel an der entsprechenden Stelle korrekt platziert ist, beginnt der nächste Schritt. Wir schieben durch die Hohlnadel eine noch dünnere Laser-Glasfaser. Dadurch können wir eine ganz bestimmte, kontrollierte Laserenergie als Wärme an den erkrankten Ort bringen. Mit Hilfe der Laserenergie können wir nun die geschädigten Bandscheibenanteile schrumpfen lassen und Schmerzrezeptoren ausschalten. Durch die Verdampfung des Gewebes der Protrusion kommt es zu einer Volumen- und Druckminderung bzw. zur Entlastung der Neuralstrukturen.

Bei Bandscheibenvorwölbungen der Halswirbelsäule erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose. Eine 80-prozentige Erfolgsquote macht die Wirkung dieser Methode deutlich.

Direkt nach der Operation

Am Tag der Operation nehmen die Patienten die Stufenbettposition, um die behandelte Bandscheibe zu entlasten. Sie bekommen leichte Schmerztherapie und Physiotherapie.

Erfahrungen in den Tagen nach der Operation

Eine relative Bettruhe wird angeordnet. Schon am nächsten Tag nach der Operation werden Patienten mobilisiert. Sie erhalten ein Programm mit Erläuterungen, wann und wie lange Laufen, Liegen, Sitzen erlaubt oder notwendig sind. Die LWS-Stütze bzw. die Halskrause sollten gemäß unserer Empfehlungen zwei bis drei Wochen getragen werden. Beugen, Verdrehen und Heben sind in diesen drei Wochen nicht erlaubt. Zwei bis drei Wochen lang sollte Krankengymnastik betrieben werden.

Je nach Beruf sollte der Patient unseren Erfahrungen nach zwei bis sechs Wochen arbeitsunfähig geschrieben werden und eine entsprechende Krankschreibung erfolgen. Autofahren und Sport sind dann erfahrungsgemäß nach 6-8 Wochen wieder erlaubt.

Vorteile einer Perkutanen Laser-Diskus-Dekompression (PLDD)

Nicht nur wegen der Kürze des Eingriffes und der "Eleganz" werden Bandscheibenvorfälle immer häufiger mit dieser Lasertherapie behandelt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es bilden sich nach einer PLDD kaum Narben, Muskeln und Gelenke bleiben intakt und Nerven werden nicht verletzt. Der minimal-invasive perkutane Zugang ist bereits ab 1 Millimeter möglich. Außerdem ist eine Wiederholung dieser Therapie möglich. Obendrein ist diese Behandlungsmethode besonders für Patienten geeignet, für die eine Vollnarkose ein gewisses Risiko darstellt.

Entscheidender Vorteil des Verfahrens: Die Perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) lässt sich an mehreren Segmenten der Wirbelsäule durchführen.

Dr. med. Munther Sabarini

Autor
Dr. med. Munther Sabarini
Facharzt für Neurochirurgie

Informationen zum Artikel

Der Artikel wurde zuletzt am 30.05.2023 geprüft und aktualisiert.

Über den Autor

Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.

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