Injektion oder Infiltration? So werden Sie schmerzfrei!
Schmerztherapien sind konservative Behandlungsmethoden, die ohne operativen Eingriff zur Beseitigung akuter und chronischer Schmerzen angewendet werden. Neben der Einnahme von Medikamenten können unter anderem Spritzen, Physiotherapie oder Stromtherapie eingesetzt werden. Im Rahmen von Injektionsbehandlungen spritzen wir schmerz-und entzündungshemmende Medikamente direkt an die betroffenen Nervenwurzeln und nehmen somit Einfluss auf die Schmerzquelle, ohne den Gesamtorganismus mit Medikamenten zu belasten. Unter Bildwandler, CT oder MRT werden die Injektionen genau auf die betroffene Nervenwurzel der Lenden-, Hals- oder Brustwirbelsäule platziert. Eine solche Art der konservativen Therapie wenden wir nach ausführlicher Diagnose vor allem bei leichten Schmerzen oder leichten Wirbelsäulenveränderungen an. Gezielte lokale Infiltrationen oder Injektionen im oder um das gereizte Gewebe (Nerven, Gelenke, Sehnen, Muskel) gehören heute in der Facharztpraxis zu den wesentlichsten Behandlungen, wenn es darum geht, entzündlich-aktivierten Prozesse erfolgreich zu begegnen.
Tatsächlich ist es so, dass immer mehr Menschen Schmerzen verspüren! Schmerzen sind Alarmsignale, die in die Hand eines Facharztes gehören. Schmerzen nehmen den Menschen Lebensqualität, oftmals können schon kleinste Bewegungen zur Qual werden. Ein Grund mehr, effektive Maßnahmen zu treffen, um die Schmerzen schnell zu lindern und die Beweglichkeit des jeweiligen Bereiches nachhaltend zu verbessern. Sicher, die Schmerzauslöser sind dadurch nicht beseitigt - aber mit Hilfe der Injektionen erreicht man schnelle Schmerzlinderung, mindestens vorübergehend.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum es immer häufiger zu Rücken-, Nacken- oder Gelenkschmerzen kommt? Und dass davon nicht nur Sportler und Senioren betroffen sind? Es gibt sicher viele Antworten! Aber: Oftmals liegt die Ursache in unserem modernen Lebensstil! Wir bewegen uns einfach nicht mehr genug - wir sitzen schlichtweg zu viel, oftmals essen wir auch falsch und zu viel. Die Folge sind ungenutzte Muskelgruppen, Schonhaltungen, Übergewicht und letztendlich Schmerzen. Mit anderen Worten: Sie können mit einem verantwortungsvollen Leben Ihr bester Heiler sein! Wer also insgesamt auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achtet und diese mit ausreichend Bewegung abstimmt, beugt Rücken- und Gelenkbeschwerden wirksam vor und sorgt für ein gutes Körpergefühl.
Jetzt sagen wir, welche Therapie-Möglichkeiten wir in der modernen Schulmedizin haben, wenn Schmerzen Ihren Alltag verderben.
Die Periradikuläre Therapie (PRT) an der Wirbelsäule
Das Ziel einer jeden Infiltrations- und Injektionsbehandlung ist, bei dem jeweiligen Patienten den Schmerzverlauf zu unterbrechen, möglichst Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern. Die Periradikuläre Therapie (PRT), eine Schmerztherapie an der Wirbelsäule, ist eine der Therapien. Diese Therapie realisieren wir überwiegend bei degenerativen Einengungen des Nervenaustritts aus der Wirbelsäule, bzw. nach einem Bandscheibenvorfall oder einer Bandscheibenvorwölbung, vornehmlich, wenn die Schmerzen bis ins Bein ziehen.
Bei der PRT liegt der Patient auf dem Bauch. Er ist örtlich betäubt. Die Haut ist mehrfach desinfiziert, der zu behandelnde Wirbelsäulenabschnitt mit Koordinaten markiert. Die Therapie findet komplett unter Röntgen-, CT- oder MRT-Kontrolle statt. Das heißt - wenn wir die dünne Injektionsnadel punktgenau in unmittelbare Nähe zur Nervenwurzel schieben, um mit einem schmerzlindernden Medikament (ein Mix aus örtlichem Betäubungsmittel, einem Cortison-Präparat) an der betreffenden Stelle zu umspülen, können wir jeden noch so winzigsten Millimeter auf dem Bildschirm beobachten. Der Patient ist also unter vollständiger optischer Kontrolle, wenn das Medikament anfängt, an der Nervenwurzel zu wirken. Diese Therapie kann, wenn sie nicht ausreichend anschlägt, mehrfach wiederholt werden. Die verabreichten Medikamente wirken gegen den Reiz, gegen die Schwellung und gegen die Entzündung der betroffenen Nervenwurzel. Somit kommt es zu Schmerzlinderung. Die PRT kann in den Lenden-, Brust- und Halswirbelsäulenabschnitte angewandt werden. Sie kann einige Male wiederholt werden.
Was ist eine Facettengelenk-Infiltration?
Ob Gehen, Greifen, Beugen oder Drehen - die Gelenke im menschlichen Körper sind an allen Bewegungen beteiligt. Dabei wirken im Laufe des Lebens unzählige Belastungen auf sie ein. Abnutzung und Verschleiß stellen daher einen ganz normalen Alterungsprozess dar, der sich nicht nur an den großen Gelenken wie Schulter-, Hüft- und Kniegelenk, sondern auch an den kleinen Gelenken - zum Beispiel an Füßen und Zehen - zeigt.
In der Wirbelsäule haben die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln, die sogenannten Facettengelenke, eine besondere Bedeutung. Wenn sie Beschwerden machen, wenn sie die Auslöser für Rückenbeschwerden sind, oft durch die Arthrose der Facetten wenn sie gereizt sind und wenn sich dadurch u. a. eine schmerzhafte Entzündung entwickelt hat, kommt oftmals die Facetteninfiltration in Frage. Eine Facettengelenk-Infiltration ist eine Therapie, die die Entzündung und Schwellung von Nerven und umliegendem Gewebe behandelt. Die Infiltration geht einher mit deutlicher Schmerzlinderung. Vor der Infiltration direkt in die kleinen Gelenke wird die Haut am geplanten Infiltrationsort betäubt, damit der Stich für den Patienten so schmerzarm wie möglich ist. Die Abgabe des Medikaments - ein lokal wirkendes Betäubungsmittel und ein Entzündungshemmer - dauert nur wenige Momente. Danach wird die Einstichstelle mit einem sterilen Pflaster abgedeckt und somit geschützt. Infiltrationen kommen nicht in Frage bei Infektionskrankheiten, bei Schwangeren, Patienten mit Herzschwäche. Auch Patienten, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten das ihrem Arzt unbedingt sagen. Dann kann er entscheiden, ob eine Infiltration dennoch möglich bzw. ausgeschlossen ist. Die häufigsten Indikationen für eine Facetteninfiltration an der Wirbelsäule sind Schmerzen verursacht durch den Verschleiß bzw. durch die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke.
Wie wirkt eine Cortison-Injektion?
Es ist kein Geheimnis, aber dennoch muss man es immer wieder sagen: Cortison - in unserem Fall Cortison-Therapie - behebt nicht die Ursachen. Aber Cortison bekämpft effektiv die Symptome, wie beispielsweise Schmerzen und Entzündung, und der geplagte Patient kann davon ausgehen, dass ihm die Cortisontherapie wieder Bewegungsfreiheit und somit Lebensqualität beschert. Wie lange? Bis zu drei oder vier Monate. Wenn die Ursache in diesem Zeitraum nicht behoben ist, kann über eine neue Cortisontherapie nachgedacht werden. Die Cortisoninjektion kann auch eine sinnvolle Therapie sein, um die Phase bis zur endgültigen (möglicherweise operativen) Therapie zu überbrücken.
Die Cortisontherapie bei Gelenkerkrankungen hat mehrere Namen: Cortisonspritze, Corticoide Kristallsuspension, Cortisoninjektion). Als Mittel der Wahl gilt Cortison oftmals bei Arthrose oder Rheuma, beim Bandscheibenvorfall oder Sportverletzungen (z. B. Tennisarm). Ursachen können hervorgerufen werden durch Überanstrengung, altersbedingten Verschleiß, oftmals auch durch Fehlbelastungen. Der Vorteil von Cortison, das direkt ins Gelenk gespritzt wird: Der Wirkstoff kann genau dort Schmerz und Entzündung bekämpfen, wo er gebraucht wird. Wichtig zu wissen: Schmerzen sind grundsätzlich ein Alarmsignal - sie sagen, welcher Körperteil derzeit belastet ist, und dass es sinnvoll ist, ganz bestimmte Belastungen zu vermeiden. D. h. der Patient sollte darüber nachdenken, auf welche Weise er sein belastetes Gelenk in Zukunft schonen kann.
Hyaluronsäure-Therapie - wir wirkt eine Injektion?
Bei der Hyaluronsäure-Therapie ist es ähnlich wie bei der Cortison-Injektion: Es ist eine symptomorientierte Therapie. Sie wirkt nicht direkt gegen den Knorpelverschleiß der Gelenke, sie kann allerdings helfen, die Knorpelbildung im Körper zu verstärken. Das bedeutet: Sie verbessert die Knorpelernährung und wirkt knorpelschützend. Hyaluronsäure, wichtigster Bestandteil der Synovialflüssigkeit, ist das eigentliche „Schmiermittel“ im Gelenk, das Motoröl. Wenn die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen (z. B. bei Arthrosen) nicht mehr ausreichend vorhanden ist, dann kann Hyaluronsäure die Situation verbessern, kann negative Folgen der fehlenden Hyaluronsäure ausgleichen. Die Spritze, die durch die desinfizierte Haut in das Gelenk gegeben wird, nennt man Viscosupplementation. Eine einzige Injektion wird meist nicht ausreichen, um Schmerzen und Entzündung nachhaltig zu verbessern. Normalerweise sind sind pro Woche (innerhalb von 14 Tagen) zwei bis fünf Spritzen notwendig, um in die Richtung eines Therapieerfolges zu gelangen. Bei manchen Patienten, bei denen die Arthrose noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, empfehlen wir intervallmäßig eine Auffrischungsinjektion nach neun bis 12 Monaten.
Vorteile/Komplikationen - seien Sie ein mündiger Patient
Unser ganzes Leben besteht aus Polarität - d. h. jedes Ding, jede Entscheidung hat zwei Seiten. Die Medizin macht da keine Ausnahme, leider, muss man sagen. Grundsätzlich sollten Sie davon ausgehen, dass alle Therapien, die wir hier erläutert haben, das Ziel haben, Ihnen die Schmerzen zu nehmen. Das funktioniert auch in den allermeisten Fällen - aber eben nicht immer. Es kann nie eine Erfolgsgarantie gegeben werden. Es kann tatsächlich in vereinzelten Fällen zu Komplikationen kommen. Sie sind im Normalfall nicht ernsthafter Natur, aber es sind Komplikationen.
Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, dass Sie sich nach der Diagnose und vor der Therapie von Ihrem Arzt ausführlich beraten lassen. Er kann Ihnen am besten erklären, welche Behandlung für Sie am sinnvollsten, also am meisten erfolgversprechend, ist. Und er weiß aus seiner Erfahrung, welche Nebenwirkungen auftreten könnten. Sie sollten das wissen, bevor die Therapie beginnt. Wir reden immer vom mündigen Patienten. Seien sie ein mündiger Patient, stellen Sie Fragen, erwarten Sie Antworten.
Avicenna Klinik Berlin hilft Ihnen gern weiter
Seit dem Jahr 2001 hat die Avicenna Klinik ihren Sitz in Berlin. Unsere Ärzte haben auf ihrem jeweiligen Gebiet (Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Anästhesie, Orthopädie) jeder mindestens 25 Jahre internationale Erfahrung.
Falls Sie sich mit starken Rückenschmerzen, einem Bandscheibenvorfall oder dem Verdacht auf einen solchen in unserer Klinik vorstellen möchten, nutzen Sie folgenden Kontakt:
Telefon: +49 30 236 08 30
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