Was ist eine Spinalkanalstenose?
Innerhalb der Wirbelsäule befindet sich der Wirbelkanal - der Spinalkanal. Der Wirbelkanal dient dem Schutz des Rückenmarks und der austretenden Nervenwurzeln. Die Struktur aus Wirbelkörpern, Bandscheiben und Bändern ummantelt das weiche Rückenmark und die Nerven, die in die Arme und Beine ziehen. Die Spinalkanalgröße variiert je nach Alter und Geschlecht. Zur Orientierung: In der Halswirbelsäule ist ein Durchmesser von 25 mm und in der Lendenwirbelsäule von 30 mm üblich.
Bei einer Verengung (Stenose) des Wirbelkanals spricht man von einer Spinalkanalstenose. Bei einer Spinalstenose verengt sich der Wirbelkanal durch Ablagerung von Kalk oder knöcherne Anbauten und/oder Verdickung der Bänder. Bei einem Durchmesser des Spinalkanals von unter 15 Millimetern sprechen wir von einer relativen und unter 10 Millimetern von einer absolutenStenose.
Was bedeutet Schaufensterkrankheit?
Oft findet sich eine Enge im Nervenaustrittsloch (Neuroforamina-Stenose) in Kombination mit der Spinalkanalstenose. Schon nach kurzen Gehstrecken müssen Betroffene einer spinalen Stenose eine Pause einlegen und ihre jeweilige Aktivität kurzfristig einstellen.
Gut zu Wissen Der Begriff „Schaufensterkrankheit“ ist dadurch entstanden, dass Betroffene aufgrund des Sauerstoffmangels nach kurzer körperlicher Aktivität Schmerzen haben. Damit aber die Beschwerden z. B. beim Einkaufen anderen Menschen nicht auffallen, bleiben die Patienten oft vor Schaufenstern stehen, bis die Beschwerden nachlassen.
Frauen sind von einer spinalen Stenose häufiger betroffen als Männer
Durchschnittlich 80 Prozent aller Menschen in Deutschland leiden gelegentlich unter Rückenschmerzen, 40 Prozent unter dauerhaftem Schmerz. Bei etwa 20 Prozent aller Menschen ab 60 Jahren gibt es radiologische Anzeichen einer spinalen Stenose. Frauen sind im Schnitt häufiger betroffen als Männer (im Verhältnis 3:1). Etwa 60.000 Patienten mit einer Wirbelkanal-Einengung müssen jährlich in der Klinik behandelt werden.
Ursachen der Spinalkanalstenose
Bei einer Spinalkanalstenose muss man zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Stenose unerscheiden. Die angeborene ist eine seltene Form der Einengung.
Die erworbene Stenose ist meist ein schleichender Prozess und kommt im Laufe des Alterungsprozesses bei fast allen Menschen vor. Meist ist der Wirbelkanal auf Höhe der Lendenwirbelsäule verengt (lumbale Spinalkanalstenose), seltener auch im Bereich der Halswirbelsäule (zervikale Spinalkanalstenose).
Mit zunehmendem Alter weist das Bandscheibengewebe immer weniger Wassergehalt auf. Die Bandscheiben werden dadurch flacher, reißen schneller ein, werden instabiler. Diese Veränderungen führen zur Bildung von reaktiven Knochenspornen und zur Vorwölbung einiger Bänder in den Spinalkanal. Auf diese Weise entsteht eine langsam voranschreitende Einengung des Wirbelkanals an den einzelnen Wirbelkörpern.
Eine Spinalkanalstenose kann durch Druck auf das Rückenmark, die Nerven und die Blutgefäße nicht nur zu Rückenschmerzen, sondern auch zu bleibenden Nervenschädigungen führen.
Die wichtigsten Symptome bei einer Spinalkanalstenose - dazu gehören auch Kribbeln und Taubheitsgefühle
Bei einer Spinalkanalstenose stehen normalerweise die Beinschmerzen (mit Schweregefühl und Krämpfen) im Vordergrund. Einige Patienten haben zusätzlich Rückenschmerzen. Sehr häufig treten die Symptome vor allem beim Gehen und/oder beim Stehen auf. Durch Vorbeugen oder Hinsetzen verringern sich die Beschwerden oder verschwinden ganz, da sich der Wirbelkanal durch diese Haltung erweitert und kurzzeitig den Druck von den Nerven im Rückenmark nimmt. Ähnlich verhält es sich auch beim Treppensteigen mit einer Spinalkanalstenose.
Typische Symptome einer Spinalkanalstenose können sein
Operation bei einer Stenose des Spinalkanals? Vor der Therapie erfolgt meist eine Diagnose per MRT
Vor einer Therapie der Rücken- und Beinschmerzen sind eine genaue Anamnese (eingehendes Patientengespräch), eine körperliche und neurologischeUntersuchung und radiologische Zusatzuntersuchungen des Patienten durch Fachärzte notwendig.
Um eine sichere Diagnose zu erstellen, wird als bildgebendes Verfahren das Kernspintomographie (MRT) herangezogen. Ein MRT kann Nerven, Bandscheiben, Blutgefäße und andere Strukturen in Schichtaufnahmen sehr detailliert darstellen. Häufig ist auch eine leichte, aber breite Vorwölbung der Bandscheiben zu sehen. In der Computertomographie können die knöchernen Veränderungen ebenfalls besonders gut dargestellt werden.
Eine Funktions-Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule ist in einer gebeugten und einer gestreckten Stellung des Patienten/der Patientin nötig, um gleichzeitig eine Instabilität der Wirbelsäule, die sogenannte Spondylolisthese (Wirbelgleiten), zu diagnostizieren oder auszuschließen. Wegen der Strahlenbelastung wird dieses Untersuchungsverfahren überwiegend durch die Kernspintomographie (MRT) abgelöst.
Behandlungsmöglichkeiten der Spinalkanalstenose - ist eine Stenose heilbar?
Erst nach sorgfältiger Diagnostik entscheiden wir, welche Therapie im Einzelfall zur Anwendung kommt und erstellen einen individuellen Behandlungsplan. Dazu gehören schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Injektionen, krankengymnastische Übungen und physikalische Therapiemaßnahmen. Jedoch empfiehlt es sich in einigen Fällen, auf die konservativen Therapien zu verzichten, wenn sie aufgrund individueller Befunde nicht durchführbar sind oder es zu einer Verschlimmerung der Stenose bzw. der Beschwerden oder Ausfällen kommt.
Leider kann eine langsam fortschreitende Einengung des Spinalkanals nicht durch beispielsweise eine gezielte Physiotherapie rückgängig gemacht werden. Jedoch können die Beschwerden weniger werden, wenn man regelmäßig Physiotherapie mit entsprechenden Übungen durchführt.
Bei Patienten mit klarer Symptomatik ist eine abwartende Haltung nicht sinnvoll, da sie durch die Einschränkungen zunehmend geschwächt werden und immer weniger Kondition haben. Wir empfehlen eine Operation, wenn sich die Probleme (Missempfindungen, Kraftminderung und Blasenentleerungsstörungen, Probleme beim Stuhlgang) mit konservativen Maßnahmen nicht mehr lindern lassen.
Spinalkanalstenose OP
Die Spinalkanalstenose Operation ist ein Routineverfahren mit niedriger Komplikationsrate. Die OP unter Vollnarkose gilt zwar als ein oft verwendete Operationsmethode, aber natürlich ist der chirurgische Eingriff einer Wirbelkanalstenose ein technisch anspruchsvoller Eingriff. So eine Operation sollte nur von einem Facharzt vorgenommen werden.
Die Mikrochirurgie hat sich als Behandlungsmöglichkeit sehr bewährt. Bei dieser Operations-Methode werden die eingeklemmten Nerven durch Abtragung der Verkalkungen und der verdickten Strukturen entlastet. So erweitern wir den Spinalkanal und die Neuroforamen. Liegt auch eine Instabilität der Lendenwirbelsäule vor, dann käme die Spondylodese in Frage.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Operationsverfahren genügt in der Mikrochirurgie ein kleiner Schnitt von etwa 3 Zentimetern Länge pro Segment. Dadurch verringert sich die Gefahr für anschließende Narbenbildung deutlich. Bei der Mikrochirurgie ist wird die Stabilität kaum beeinträchtigt, im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden. Bei anderen Operationen erfolgt in der Regel eine ausgedehnte Knochenentfernung. Das beeinträchtigt die Stabilität der betroffenen Segmente und macht eine begleitende Versteifung erforderlich.
Die mikrochirurgische Erweiterung des Spinalkanals schafft mehr Raum, und so können sich die Neuralstrukturen erholen bzw. regenerieren. Gegen Vernarbungen nutzen wir ein Anti-Narben-Gel. Nun können Sie Ihre Rückenmuskulatur bekräftigen und stabilisieren. Ihre stabilen Muskeln verhindern Neuentwicklung von Neustenosen.
Ist eine Spinalkanalstenose heilbar?
Natürlich fragen die Patienten in der Avicenna Klinik vor der Operation nach den Erfolgsaussichten. Unsere Antwort lautet: Fast immer zeigt der Eingriff eine sofortige Wirkung, bei acht von zehn Menschen beobachten wir langfristig eine deutliche Besserung. Da der Eingriff eine extrem niedrige Komplikationsrate aufweist, ist auch für Patienten im höheren Alter - zwischen 70 und 90 Jahren - die OP eine sinnvolle Therapie.
Prognose: Was darf ich nach der OP der Spinalkanalstenose? Und was nicht?
Die OP-Naht verheilt sehr schnell und ist nach kurzer Zeit kaum noch sichtbar. Aber die Wunde nach einer Operation der Spinalkanalstenose muss nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich gut abheilen. Genau deshalb ist es wichtig, dass Sie sich in jedem Fall in den ersten sechs Wochen nach dem mikrochirurgischen Eingriff körperlich schonen.
Die Rückkehr zur normalen Alltagsaktivität muss demnach schrittweise erfolgen. Längere Spaziergänge sind schon kurz nach der Entlassung aus der Avicenna-Klinik möglich. Leichtes Schwimmen ist nach drei Wochen erlaubt, auf stärkere Anstrengungen, die beim Sport entstehen, oder schweres Heben sollten Sie mindestens sechs Wochen verzichten. Drehung und Beugung der Wirbelsäule müssen immer mit Bedacht ausgeführt werden.
Es ist in jedem Fall sinnvoll, nach der Operation die Rückenschule oder ambulante Physiotherapie zu nutzen. Zu unseren Empfehlungen gehören beispielsweise muskelentspannende Massageverfahren, Wärmetherapie, Lymphdrainage, Bäder, Moor- und Fangopackungen, Elektrotherapie oder Bewegungstherapie. Zusätzlich müssen die Muskeln gestärkt werden und Patienten sollten lernen, im Alltag eine rückenschonende Haltung einzunehmen.
Je nach der ausgeführten Tätigkeit kann die Arbeitsunfähigkeit zwischen vier Wochen und drei Monaten dauern.
Spinalstenosen frühzeitig erkennen
Eine Spinalkanalstenose ist ein schleichender Prozess, der sich in vielen Fällen durch spezielles Training aufhalten lässt. Zu den Alltagstipps der Mediziner und Physiotherapeuten gehört:
- Fahren Sie Fahrrad, das verschafft Ihren Nerven wieder mehr Platz.
- Setzen Sie sich hin und beugen Sie sich nach vorne, wenn Ihre Beine nicht mehr weiter wollen.
- Stärken Sie ihre Bauch- und Rücknemuskulatur.
Häufig gestellte Fragen rund um Spinalkanalstenosen
Rund um die Diagnose, Symptomatik und Therapie von Spinalkanalstenosen tauchen viele Fragen auf, die wir unseren Patienten immer gerne beantworten. Die am häufigsten gestellten Fragen inklusive unserer Antworten, haben wir an dieser Stelle aufgeführt.
Wo hat man Schmerzen bei einer Spinalkanalstenose?
Schmerzen in einem oder in beiden Beinen sind der Schmerz-Klassiker bei einer spinalen Stenose. Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule stehen an erster Stelle. Vornehmlich sind die Schmerzen beim Gehen, beim Stehen und beim geraden Sitzen spürbar.
Durch Vorbeugen oder Hinsetzen verringern sich die Beschwerden oder verschwinden ganz, da sich der Wirbelkanal durch diese Haltung erweitert und kurzzeitig den Druck von den Nerven im Rückenmark nimmt. Bei einer Spinalkanalstenose in der Halswirbelsäule werden Sie speziell auch von Nackenschmerzen geplagt.
Welche Symptome können außerdem bei einer Spinalkanalstenose auftreten?
Weitere Symptome einer Spinalkanalstenose können sein: Kribbeln, Schwäche und Taubheitsgefühle in den Beinen. Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Erektionsstörungen.
Sehr oft kommt es zu eingeschränkten Bewegungen unter anderem beim Schreiben, beim Zuknöpfen eines Hemdes oder einer Bluse, beim Greifen von Gegenständen (z.B. Messer und Gabel). Belastend und typisch sind Gangstörungen.
Die Symptome äußern sich unterschiedlich und verändern sich auch, ob Sie sich im Frühstadium oder in einem weiteren Stenose-Stadium befinden.
Muss ich vor einer Spinalkanalstenose OP Angst haben?
Die Mikrochirurgie hat sich als Behandlungsmöglichkeit sehr bewährt, und die Risiken für Komplikationen sind generell wesentlich geringer als bei offenen Operationen. Bei dieser Operations-Methode werden die eingeklemmten Nerven durch Abtragung der Verkalkungen und der verdickten Strukturen entlastet. So erweitern wir den Spinalkanal und die Neuroforamen (Austrittsloch der Nervenwurzel). Ansonsten könnten Nerven bei einem ständigen Druck einen irreparablen Schaden nehmen. Um Weichteilgewebe zu schonen, werden kleine Zangen benutzt und Hochgeschwindigkeitsfräsen kommen zum Einsatz, um den Knochen zu bearbeiten.
Angst vor einer OP? So ein Eingriff ist mittlerweile ein Routineeingriff, allerdings einer, der große Besserung ermöglicht. Und durch den Einsatz des OP-Mikroskops können alle Nervenstrukturen eingesehen und somit geschützt werden.
Schon einen Tag nach der Operation dürfen die Patienten gehen und stehen. Spätestens nach 8-10 Tagen werden die Stenose-Operierten nach Hause entlassen. Die meisten Patienten sind bei so einem operativen Eingriff zwischen 65 und 75 Jahre alt. Grundsätzlich allerdings kennt diese Operation kein Alterslimit. Schließlich haben auch Menschen in der zweiten Lebenshälfte einen Anspruch auf Lebensqualität.
Die häufigste Ursache für eine Operation an der Wirbelsäule bei Patienten über 60 ist inzwischen die Spinalkanalstenose an der Lendenwirbelsäule geworden.
Ist eine Spinalkanalstenose gefährlich?
Normalerweise ist eine Spinalkanalstenose nicht gefährlich. Ohne Behandlung können Ausfälle im schlimmsten Fall Ausfälle entstehen mit Schwächen und Gangstörungen sowie Probleme beim Wasserlassen.
Wie schlafe ich richtig bei einer Spinalkanalstenose?
Für einen guten Schlaf trotz Spinalkanalstenose beeinflussen Sie das, was möglich ist. Das beginnt bei der Raumtemperatur - sie sollte idealerweise bei 18 Grad liegen. Verhindern Sie Zugluft, Alkohol, möglichst auch Stress und psychische Belastungen.
Achten Sie auf eine gute Matratze. Sie sollte nicht zu weich und nicht zu hart sein. Ideal ist eine punktelastische Matratze, die die Körperformen speziell im Bereich der Schultern und des Beckens optimal unterstützt. Das Kissen, das Kopf und Wirbelsäule stützt, sollte nicht zu groß sein.
Grundsätzlich gilt: Um eine regelmäßige Regeneration des gesamten Organismus, somit auch der Bandscheiben und der Rumpfmuskulatur, zu ermöglichen, ist ein erholsamer Schlaf notwendig. Die Veränderungen der Schlafposition in der Nacht können Sie nicht wesentlich beeinflussen, beim Einschlafen allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie in Seitenlage mit leicht gebeugten Knien liegen. Denn damit liegt die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Krümmung. Einschlafen in Bauchlage ist Gift für den Bereich der Halswirbelsäule.
Kann ich eine Spinalkanalstenose verhindern?
Eine Spinalkanalstenose ist ein schleichender Prozess. Sie benötigt normalerweise einen Zeitraum von mehreren Jahren. Deshalb ist eine spinale Stenose schwierig zu verhindern, zumal am Anfang kaum Beschwerden bestehen. Und dennoch gibt es ein paar gute Alltagstipps, um die Stenose hinauszuzögern.
Ein Tipp heißt: sportlich aktiv bleiben, denn Bauch- und Rückenmuskeln stützen Ihre Wirbelsäule. Fahren Sie Fahrrad, das verschafft Ihren Nerven wieder mehr Platz. Sie sollten sich hinsetzen und nach vorn beugen, wenn Ihre Beine nicht mehr weiter wollen.
Sinnvoll ist es auch, auf das Gewicht zu achten, bzw. es rechtzeitig zu reduzieren. Warum? Weil Übergewicht Körperfehlhaltungen verschlimmert, so daß die Einengung des Wirbelkanals schneller wirksam wird. Wenn der Körper mehr schleppen muss, kann es dadurch zu schnellerer Abnutzung und Verschleiß an der Lendenwirbelsäule führen.
Was hilft bei einer Spinalkanalstenose?
Konservative Therapien können ein guter Start in die Behandlung sein - vor allem bei einer leichten Stenose. Dazu gehören schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Injektionen, krankengymnastische Übungen und physikalische Therapiemaßnahmen. Bei der Physiotherapie geht es vornehmlich darum, die Rücken- und Bauchmuskulatur zu trainieren. Starke Muskeln stabilisieren den Rücken und können die Wirbelsäulenstrukturen entlasten. Auch Entspannungsverfahren können nützlich sein, um das Verkrampfen der Muskulatur zu verbessern. Bei allem darf man sich allerdings leider nichts vormachen: Die fortschreitende knöcherne Verengung des Spinalkanals kann auch die beste Physiotherapie nicht rückgängig machen.
Letztendlich muss die Ursache der Beschwerden erfolgreich behandelt werden: Wenn sich Schmerzen nicht mehr mit konservativen Methoden beheben lassen, oder wenn schon Ausfälle vorliegen, empfehlen wir eine mikrochirurgische Erweiterung des Spinalkanals, die sogenannte Dekompression mit einer operativen Maßnahme. Irgendwann macht das Abwarten, das Hinauszögern einer Operation keinen Sinn. Denn mit der Zeit wird der Wirbelkanal nicht weiter, sondern nur enger.
Was sollte man bei Spinalkanalstenose vermeiden?
Ganz wichtig: Sie sollten die ersten Anzeichen einer spinalen Stenose nicht ignorieren, sondern sie ernst nehmen. Nichts ist schlimmer als weggucken. Stopfen Sie sich nicht ewig mit Schmerzmitteln voll, in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Auf diese Weise behandeln Sie nur die Symptome, und die Schmerzmittel werden immer stärker werden müssen.
Mit anderen Worten: Gehen Sie zu einem Facharzt - der wird Sie untersuchen und gemeinsam mit Ihnen Empfehlungen erdenken, die letztendlich bis zu einer Operation führen können.
Was führt zu einer Spinalkanalstenose?
Degeneration und Verschleiß sind die Hauptursachen für Spinalkanalstenosen. Wenn man sich vor der Therapie die bildgebenden Verfahren wie beispielsweise eine Magnetresonanztomografie (MRT) anguckt, dann sieht man zu 90 Prozent eine Degeneration der Bandscheiben.
Aber es gibt auch andere degenerative Erkrankungen, die eine Spinalstenose verursachen oder verstärken können. Das sind:
- Bandscheibenprotrusion (Bandscheibenvorwölbung)
- Bandscheibenvorfall
- Osteochondrose (eine verschleißbedingte degenerative Erkrankung von Knorpeln und Knochen)
- Spondylarthrose (Facettengelenkarthrose)
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Der Artikel wurde zuletzt am 13.01.2023 geprüft und aktualisiert.
Über den Autor
Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.
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Quellenangaben und weiterführende Literatur
- Karla Schildt-Rudloff & Gabriele Harke. Wirbelsäule: Manuelle Untersuchung und Mobilisationsbehandlung für Ärzte und Physiotherapeuten. Urban & Fischer Verlag. 7. Auflage, München 2021.
- Dt. Ges. f. Orthopädie und orthopäd. Chirurgie + BV d. Ärzte f. Orthopädie (Hrsg.): Leitlinien der Orthopädie. Dt. Ärzte-Verlag, 2. Auflage, Köln 2002.
- Jürgen Krämer, Robert Krämer & Jörg Herdmann: Mikrochirurgie der Wirbelsäule. Thieme Georg Verlag, 6. Auflage, Stuttgart 2005.
- J. Beyerlein. Die Spinalkanalstenose – ein Überblick. manuelletherapie 2018, Ausgabe 22.
- R. Krämer, T. Theodoridis, J. Krämer: Die lumbale Spinalkanalstenose. Springer, Berlin Heidelberg 2011.
- J. Rompe, J. Pfeil: Der enge Spinalkanal. Steinkopff, Deutschland 2013.
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