Was ist ein Wirbelbruch?
Wirbelbruch ist die Bezeichnung einer Fraktur eines Wirbelkörpers der Wirbelsäule. Die menschliche Wirbelsäule besteht aus insgesamt sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln, fünf Lendenwirbeln, fünf verschmolzenen Kreuzwirbeln und vier bis fünf Steißbeinwirbeln. Zusammen mit einem komplexen Band- und Muskelapparat ist die Wirbelsäule ein funktionelles, elastisches System, das Belastungen auffangen kann.
Die Wirbelsäule stellt die Achse des menschlichen Körpers dar: Sie erfüllt wichtige statische Aufgaben und dient dem Schutz innerer Organe und des Rückenmarks. Die Wirbelsäule erlaubt Bewegung. Bei gesunden Menschen weist die Wirbelsäule eine hohe Stabilität auf und es erfordert viel Krafteinwirkung, einen Wirbelbruch hervorzurufen.
Vielleicht haben Sie einen Wirbelbruch auch unter einem anderen Namen kennengelernt. Für eine Wirbelfraktur gibt es diese Synonyme: Wirbelkörperbruch, Bruch des Wirbelkörpers, Kompressionsfraktur, Stauchungsfraktur, Biegungsfraktur, Berstungsfraktur, Wirbelkörperfraktur.
So kommt es zum Wirbelbruch
Zu einem Wirbelbruch der eigentlich sehr stabilen Wirbelkörper kann es kommen, wenn diese von außen massiv traumatisiert werden. Zu nennen sind dabei etwa Verkehrsunfälle wie Auto-, Fahrrad- und Motorradunfälle.
Oft benannt wird auch der Kopfsprung in flaches Wasser, häufiger kommen jedoch Stürze, Sport und Gewalt als Ursache vor. Grund für die Wirbelfraktur ist, dass die Muskulatur die enormen Kräfte eines Aufpralls extremen Ausmaßes nicht abfangen kann. Zusätzlich wird die Wirbelsäule beim Sturz einseitig abgebremst. Der Wirbelkörper schlägt auf und bricht.
Eine Wirbelfraktur kann den Dornfortsatz, den Wirbelkörper oder den Wirbelbogen betreffen. Eine Komplikation, die von Betroffenen am meisten gefürchtet ist, ist die Querschnittlähmung, ein Leben im Rollstuhl. Viele kennen das Schicksal von Samuel Koch, der bei einer „Wetten dass…?“- Sendung verunglückte und seitdem querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzt. Aus einem geplant spektakulären Auftritt wurde ein Drama: Koch brach sich bei einem mißglückten Sprung über ein fahrendes Auto viermal das Genick. Eine dauerhafte Lähmung ist das traurige Ergebnis.
Viele kennen das Schicksal von Samuel Koch, der bei einer „Wetten dass…?“- Sendung verunglückte und seitdem querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Aus einem geplant spektakulären Auftritt wurde ein Drama: Koch brach sich bei einem missglückten Sprung über ein fahrendes Auto zwei Halswirbel. Eine dauerhafte Lähmung ist das traurige Ergebnis.Querschnittslähmung durch Wirbelbruch
Der Aufbau des menschlichen Wirbels
Zum Verständnis eines Wirbelbruchs, ist es wichtig zu verstehen, wie menschliche Wirbelkörper aufgebaut sind. Wie sehen sie aus? Wie ist ein Wirbelkörper aufgebaut?
Die Wirbel in der Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule weisen Parallelen auf, es gibt aber auch Unterschiede.
Beginnen wir mit den Parallelen im Aufbau der Wirbel: Sie haben alle den gleichen knöchernen Aufbau und bestehen aus:
- dem Wirbelkörper - lat. corpus vertebrae, er ist der eigentlich tragende und stützende Teil der Wirbelsäule. Der Innenteil ist mit rotem Knochenmark gefüllt, Ober- und Unterfläche sind porös
- dem Wirbelbogen
- zwei Querfortsätzen
- einem Dornfortsatz
- vier Gelenkfortsätzen, zwei oberen und zwei unteren gelenkigen Verbindungen zu den Nachbarwirbeln.
Unterschiede zwischen Wirbeln der Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule
Die Wirbelsäule hat bekanntlich in ihren einzelnen Wirbelsäulenabschnitten unterschiedliche Funktionen und Belastungen. Die Wirbel in der Lendenwirbelsäule haben grundsätzlich das größere Gewicht zu tragen und sind entsprechend kräftiger ausgestattet im Vergleich zu den Halswirbeln. Sie müssen eine große Beweglichkeit zulassen, es ist aber, im Unterschied zur Lendenwirbelsäule, nicht ihre Aufgabe, große Gewichte zu stützen. Der sogenannte Atlas, der den Kopf trägt, ist der erste Halswirbel. Er besitzt keinen Wirbelkörper, sondern ist mit dem zweiten Wirbelkörper über ein Gelenk verbunden.
Im Wirbelkanal, entstanden durch die Wirbellöcher der einzelnen Wirbel, verläuft das Rückenmark, das zusammen mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem bildet. Der Wirbelkanal (Canalis vertebralis) wird auch Spinalkanal oder Rückenmarkskanal genannt.
Wirbelbrüche - am häufigsten ist die Lendenwirbelsäule betroffen
Etwa 250.000 Wirbelbrüche (Wirbelfrakturen), zu denen auch die Wirbelkörperfraktur zählt, treten pro Jahr in Deutschland auf. Am häufigsten zeigen sich Wirbelbrüche an der Lendenwirbelsäule (LWS) oder der Brustwirbelsäule (BWS).In 20 Prozent der unfallbedingten Brüche sind zwei oder mehrere Wirbel betroffen. Jeder zweite Patient (54,4%) zieht sich eine Begleitverletzung zu. Das Risiko, ein neurologisches Defizit zu erleiden, steigt signifikant mit zunehmender Verletzungsschwere, so dass ca. 53 Prozent der Patienten sogar eine Myelopathie aufweisen.
Ursachen für Wirbelbruch - von Unfall bis Osteoporose
Die Ursachen für einen Wirbelbruch lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- Wirbelbruch durch enorme Krafteinwirkungen, wie etwa bei Unfällen
- Wirbelbrüche, die Verschleiß oder Osteoporose als Auslöser haben
Traumatische Wirbelbrüche haben ihre Ursache zumeist in Unfällen oder als Folge von Gewalt. Es gibt hunderte Möglichkeiten, wie es in diesem Zusammenhang zur Wirbelfraktur kommt: Da ist jemand die Treppe hinuntergestürzt oder von der Leiter gefallen. Da hat jemand einen Schlag bekommen oder jemand hat einen Kopfsprung ins Wasser gemacht, ohne zu wissen, dass das Wasser nur ganz seicht ist. Jemand hat im Sportunterricht einen unglücklichen Purzelbaum auf der Gymnastikmatte gemacht oder ist bei Glatteis oder im Herbst auf feuchtem Laub ausgerutscht.
Die Übergänge zwischen Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule, zwischen BWS und LWS sowie zwischen LWS und dem Kreuzbein, gelten als besonders verletzungsgefährdet.
Osteoporose - die große Gefahr für einen Wirbelbruch

Während jüngere Patienten tendenziell eher traumatische Wirbelbrüche erleiden, komtm es im fortgeschrittenen Alter häufiger zu pathologischen Frakturen. Ein Beispiel dafür ist die Osteoporose. Sie wird auch als "Knochenschwund" bezeichnet. Osteoporose ist eine chronische, schleichende Erkrankung der Knochen, die oftmals schon im früheren Erwachsenenalter beginnt. Bei Osteoporose kann es ohne wesentlichen Einfluss von außen zu osteoporotischen Brüchen kommen, vornehmlich an der Hüfte und an der Wirbelsäule. Tatsächlich reichen manchmal harmlose Anlässe, beispielsweise ein plötzlicher Hustenanfall oder das Tragen einer Einkaufstüte, aus, damit es zu einer Spontanfraktur kommt. Die Osteoporose stellt die häufigste Ursache für einen Bruch eines Wirbelkörpers dar. Die zylinderförmigen Wirbelkörper bilden das Grundgerüst der Wirbelsäule.
Osteoporose kurz erklärt
Osteoporose ist eine stoffwechselbedingte Skeletterkrankung. Dadurch kommt es zu einer Reduzierung der Knochenmasse. Osteoporose-Patienten leiden somit unter einer sogenannten Knochendichte: Sie bezeichnet das Verhältnis mineralisierter Knochenmasse zum Knochenvolumen. Das eigentliche Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau der Knochen ist dabei verschoben. Ergebnis: Poröse, immer dünner werdende Knochen, die leicht brechen können. Knochenschwund!
Häufigste Lokalisation für eine Osteoporose-Fraktur sind der 7. Brustwirbelkörper oder zwischen dem 11. Brustwirbelkörper und dem ersten Lendenwirbel. Tragischerweise erleiden viele Osteoporose-Betroffene nicht nur einen Bruch in ihrem Leben, sondern drei, vier, ja sogar fünf Brüche. Nicht immer trifft es nur die Wirbelsäule: Gefährdet sind auch Oberschenkel, Unter- und Oberarme, Becken, Kreuzbein, Rippen und das Brustbein.
Weitere Ursachen für Wirbelbrüche
Auch Knochenkrebs oder Metastasen am Skelett, eine Spondylitis (Knochenentzündung), Knochenerweichung (Osteomalazie) und Rheuma kommen als Auslöser für einen Wirbelkörperbruch in Frage. In diesen Fällen setzt die Wirbelfraktur ohne eine erkennbare Verletzung ein.
Wirbelbruch - das sind die Symptome
Die Symptome eines Wirbelbruchs: Je nach Lokalisation der Fraktur bestehen Schmerzen über dem verletzten Wirbelkörper und den benachbarten Wirbelsäulenabschnitten. Größere Verletzungen gehen in jedem Fall mit einer erheblichen Schmerzsymptomatik einher. Klemmt der Wirbelbruch zum Beispiel das Rückenmark ein, kann es zu Ausfällen der Motorik oder Beeinträchtigungen der Sensibilität kommen.
Häufig verspüren Patienten jedoch bei einer Verletzung der Wirbelsäule plötzliche Rückenschmerzen – oft mit ausgeprägten Bewegungseinschränkungen und Auftreten von leichten Lähmungen. Je nach betroffenen Strukturen treten zudem Gefühlstörungen wie Kribbeln oder Taubheit auf. Diese können bis in die Arme und Beine ausstrahlen. Symptome bei einem Schleudertrauma der Halswirbelsäule (HWS) treten in einigen Fällen sogar erst nach einigen Tagen auf.
Patienten gehen häufig erst zum Arzt, wenn ein Wirbelbruch auf umliegende Strukturen drückt und Schmerzen verursacht. Dann zeigen sich die Symptome wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen in den Extremitäten oder Störungen der Sensibilität.
Wichtig: Zögern Sie nicht, einen Krankenwagen zu rufen, wenn einige der genannten Symptome auftreten. Denn ein Wirbelsäulenbruch ist eine schwerwiegende Verletzung, die schnellstmöglich von einem Facharzt behandelt werden muss.
Bei Symptomen: Medizinische Behandlung notwendig
Wichtig: Zögern Sie nicht, einen Krankenwagen zu rufen, wenn einige der genannten Symptome auftreten. Denn ein Wirbelsäulenbruch ist eine schwerwiegende Verletzung, die schnellstmöglich von einem Facharzt behandelt werden muss.
Diagnose Wirbelbruch - so kann ein Arzt die Fraktur erkennen
Zur Diagnostik gehört das Vorgespräch zwischen Arzt und Patient - das sogenannte Anamnesegespräch. Sagen Sie dem Facharzt, ob es ein Sturz, ein Unfall, eine Gewalteinwirkung oder ein anderes potentiell auslösendes Ereignis gegeben hat.
Klären Sie den Doktor darüber auf, ob es bereits zu Lähmungserscheinungen, einem Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, oder zu Problemen beim unkontrollierten Wasserlassen oder beim Stuhlgang gekommen ist. Sagen Sie auch, falls Sie Schluckbeschwerden haben. Er wird Sie auch nach Vorerkrankungen in Bezug auf das Skelettsystem befragen.
Auf die Anamnese folgt die eingehende körperliche und neurologische Untersuchung. Nachdem der Arzt aufgrund seiner Untersuchung die Verdachtsdiagnose Wirbelbruch gestellt hat, ordnet er bildgebende Verfahren an.
Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme, Computertomographie (CT) und/oder MRT (Kernspintomographie) kann der Arzt den Wirbelbruch ansehen und auch klar erkennen, um welche Art Fraktur und um welches Ausmaß es sich tatsächlich handelt. Auf dieser Grundlage entscheiden Arzt und Patient über die weitere Behandlung des Wirbelbruchs. Weitere Untersuchungen wie Knochendichtemessung oder neurophysiologische Untersuchungen sind oft notwendig.
Bei der klinischen Untersuchung prüft der Arzt, ob das Gehen oder Stehen möglich ist, ein Check der Beweglichkeit also. Um zu sehen, ob neurologische Ausfälle vorliegen, werden Hirnnerven, Sensibilität und Motorik geprüft.
Stabile oder instabile Wirbelfraktur?
Grundsätzlich diagnostiziert der Arzt entweder eine stabile oder eine instabile Wirbelfraktur. Bei stabilen Frakturen sind Weichteile und Bänder nicht in Mitleidenschaft gezogen und der Spinalkanal ist nicht eingeengt. Glücklicherweise handelt es sich bei etwa 85 Prozent aller Wirbelsäulenfrakturen um stabile Frakturen. Sie heilen normalerweise ohne Operation wieder aus. Ein instabiler Wirbelbruch liegt vor, wenn der betroffene Wirbelsäulenabschnitt durch Kräfte, die von unterschiedlichen Richtungen einwirken, deformiert worden ist. Dazu zählen beispielsweise Distraktionsverletzungen (Typ B) und Rotationsverletzungen (Typ C). Ein instabiler Wirbelbruch kann bis zu einer Querschnittlähmung führen.
Klassifikation zur Beurteilung von Wirbelbrüchen
1994 wurde von Friedrich Paul Magerl (* 21. Mai 1931 in der Steiermark), einem österreichischen Chirurgen und Pionier der Wirbelsäulenchirurgie, eine Klassifikation zur Beurteilung von Verletzungen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule eingeführt, die bis heute üblicherweise zur Beurteilung herangezogen wird.
- Typ A: Kompressionsverletzungen: Hierbei wird der Wirbel gestaucht. Das passiert vor allem im vorderen Bereich der Wirbel.
- Typ B: Distraktionsverletzungen: Durch ein Drehmoment zerreißt der Wirbel in Querrichtung. Solche Verletzungen entstehen überwiegend im hinteren Wirbelbereich.
- Typ C: Rotationsverletzungen: Sie entstehen während einer Drehung. Auch längsverlaufende Bänder und nicht selten Bandscheiben sind betroffen.
Fraktur der Wirbelsäule - ist sie erfolgreich zu behandeln?
Die erfolgreiche Behandlung eines Wirbelbruchs hängt von vielen Faktoren ab. Die Therapie eines Wirbelbruchs variiert dabei zwischen Ruhigstellung und Krankengymnastik bis zu Eingriffen wie Stabilisierung, Wirbelkörperersatz oder Kyphoplastie unter anderem mit Cage- (Platzhalter) Implantation. Die Kyphoplastie ist ein minimal-invasives perkutanes Verfahren, das gebrochene oder brüchige Wirbel mittels Knochenzement wieder aufbaut.
Je nach Schweregrad der Fraktur an einem oder mehreren Wirbelkörpern wird über die Behandlung und die einzusetzenden Verfahren entschieden:
- Leichte Stauchungen von Wirbelkörpern, Weichteilverletzungen und glatte, stabile Brüche erfordern in der Regel keine Operation. Mit konservativen Therapien, die je nach Verletzung eine Schmerzbehandlung, Orthesen (Stützkorsett, also Ruhigstellung), Massagen, Elektrotherapie, Physiotherapie, Wärme oder Kälteanwendungen oder Schmerzpsychotherapie oder einfach nur Bettruhe umfassen, erreichen wir gute Heilungschancen. In einigen Fällen ist ein Wirbelkörperersatz oder eine Kombination der oben genannten Eingriffe notwendig.
- Bei einem komplizierten Wirbelbruch mit verschobenen Bruchkanten oder Splittern, stehen uns verschiedene Operationen zur Verfügung. Mithilfe der Mikrochirurgie entlasten wir die Neural- (Nerven-) Strukturen. In einigen Fällen sind Stabilisierungsmaßnahmen (Spondylodese) notwendig. Hierbei nehmen wir eine Verblockung (Versteifung, Fusion, Verplattung) des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes vor. Auch andere Therapieoptionen kommen hier in Frage.
Das Ziel der operativen Behandlung ist es, die Wirbelsäule rasch wieder auszurichten und zu stabilisieren, um den Druck auf die Nerven so schnell wie möglich zu nehmen. Die Stabilität der Wirbelkörper und somit der Wirbelsäule muss wiederhergestellt werden, um die Schmerzen lindern zu können und das Rückenmark zu schützen.
Welche Methode im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt von der Art der Verletzung (u. a. wie stabiler oder instabiler Bruch, wo sitzt die Bruchstelle, wie verlaufen die Bruchlinien, wie tief stecken Knochenfragmente im Rückenmarkskanal) und auch vom Alter des Patienten ab.
Prognose nach dem Wirbelbruch - wie sind die Spätfolgen?
Bei der Prognose für die Zeit nach einem Wirbelbruch gibt es leider keine klaren Regeln. Ein bisschen Glück und - selbstverständlich - ein rückenschonendes Verhalten gehört dazu, um nach der Behandlung schmerzarm bzw. schmerzfrei zu leben.
Grundsätzlich kann man sagen: Die Heilungsdauer ist bei einem Wirbelbruch davon abhängig, wie schwer die Verletzungen sind. Ein stabiler Wirbelbruch wird normalerweise nach wenigen Wochen bzw. Monaten wieder knöchern fest, ohne sich weiter zu verschieben. Sie kommen also relativ schnell wieder auf die Beine und werden idealerweise auch ohne Folgeschäden und Spätfolgen leben können.
Wirbelbrüche und Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft stellt eine große Herausforderung für den Körper dar. Frauen, die nach einem Sturz oder einem anderen Unfall operiert werden müssen, stellen daher berechtigerweise oft die Frage, ob die Geburt eines Kindes ohne Einschränkungen möglich ist. Wir können dann beruhigen: Die Operation nach einem stabilen Wirbelbruch wird - wenn nicht andere Gründe vorliegen - eine Schwangerschaft nicht verhindern. Wir wissen von zahlreichen Frauen, die trotz OP eine glückliche Schwangerschaft hatten und gesunde Babys auf die Welt gebracht haben.
Heilungsdauer bei instabilen Wirbelbrüchen variiert
Natürlich muss man wissen: Die Heilungsdauer nach instabilen Wirbelbrüchen kann bis zu einem halben Jahr oder noch länger dauern. Leider muss man sagen, dass trotz eines guten Heilungsverlaufs Schmerzen und verminderte Beweglichkeit zurück bleiben können. Die Dauer der Ausheilung eines Wirbelbruchs fällt in jedem Fall sehr unterschiedlich aus. Viele Faktoren wie Alter, Ausmaß der Verletzung und auch die anschließende Behandlung beeinflussen die Genesung.
Deshalb gilt umso mehr: Passen Sie auf sich auf! Wer risikoreiche Sportarten betreibt, soll in jedem Fall die richtige Schutzkleidung dafür tragen. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass Motorradfahren, Snowboarden und Springreiten zum Beispiel ein hohes Risiko darstellen, einen Wirbelbruch zu erleiden. Motorradfahrer sollten nie ohne die richtige Schutzkleidung die Maschine starten, wenn sie keine Fraktur der Wirbel riskieren möchten. Bei risikoreichen Sportarten kann das Anlegen von sogenannten Rückenprotektoren oft Schlimmes verhüten.
Was ist ein Wirbelbruch?
Ein Wirbelbruch ist eine Verletzung des Wirbelknochens, die durch ein Trauma oder eine degenerative Erkrankung verursacht wird. Es kann zu einer Instabilität des Wirbels und zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit führen.
Was sind die Symptome eines Wirbelbruchs?
Symptome eines Wirbelbruchs können Schmerzen im Rücken oder Nacken, eingeschränkte Beweglichkeit und Kraftverlust, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen und Füßen, instabiles Stehen und Gehen sowie Lähmungen sein.
Wie lange dauert es, bis ein Wirbelbruch geheilt ist?
Die Heilungszeit eines Wirbelbruchs hängt von der Art und Schwere des Bruchs sowie von den angewandten Behandlungsmethoden ab. Je nach Schwere des Falls kann es wenige Wochen bis zu einem halben Jahr oder länger dauern.
Wie wird ein Wirbelbruch diagnostiziert?
Um einen Wirbelbruch zu diagnostizieren, kann eine Röntgenaufnahme, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden. Diese Untersuchungen geben Aufschluss über den betroffenen Bereich, die Art der Fraktur und deren Ausmaß.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Wirbelbruch?
Die Behandlungsmöglichkeiten für einen Wirbelbruch hängen von der Art und Schwere des Bruchs ab. Mögliche Behandlungsmöglichkeiten sind konservative Therapien, eine operative Behandlung oder eine Kombination aus beidem.
Wie lange kein Sport nach einem Wirbelbruch?
Auch hier ist keine genaue Prognose nicht möglich, da es von der Art und Schwere des Bruchs sowie der Heilung abhängig ist, sowie der Sportart. Sprechen Sie hier gerne mit Ihrem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten, bevor Sie mit Ihrem Sport beginnen.
Informationen zum Artikel
Der Artikel wurde zuletzt am 20.02.2023 geprüft und aktualisiert.
Über den Autor
Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.
Qualitätsrichtlinien für Inhalte der Avicenna Klinik
Alle Texte und Inhalte werden von medizinisch ausgebildeten, erfahrenen Experten auf diesem Fachgebiet verfasst. Erfahren Sie mehr über unsere Qualitätsrichtlinien für Inhalte.
Quellenangaben und weiterführende Literatur
S. Zwingenberger, A. Thomas, K.-D. Schauer, Alexander C. Disch. Klassifikation und Therapieempfehlung der osteoporotischen Wirbelkörperfraktur. Georg Thieme Verlag. 4. Ausgabe, Stuttgart, 2019.
Dietrich Grönemeyer. Mikrotherapie - Wirbelsäule. Georg Thieme Verlag. 1. Auflage, Stuttgart, 2022.
H. Reichel, H. Wipp, W. Hein. Wirbelsäulenchirurgie: Standortbestimmung und Trends. Steintopf Verlag. 1. Auflage, Darmstadt, 2000
A. Verheyden, U. Spiegl, A. Hölzl. DGU-Leitlinie: Verletzungen der thorakolumbalen Wirbelsäule. Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU), Berlin, 2018.
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