Was ist Myelopathie?
Kommt es zu einer Schädigung des Nervengewebes im Rückenmark der Hals- (HWS), oder Brustwirbelsäule (BWS), sprechen wir von Myelopathie. Das Wort Myelopathie setzt sich aus den altgriechischen Bestandteilen „Myelon“ für Rückenmark und „Pathos“ für Krankheit oder Schädigung zusammen. Im Inneren der Wirbelsäule befindet sich der Spinalkanal. Darin verlaufen das Rückenmark sowie in der unteren Wirbelsäule die Nervenfasern. Zwischen den Wirbelkörpern verlassen Nerven den Spinalkanal und verlaufen weiter in die Arme, den Rumpf oder in die Beine. Kommt es zu einem ständigen bzw. massiven Druck auf das Rückenmark dann verliert das Rückenmarksgewebe seine Vitalität und führt auf Dauer zu einem Absterben des Nervengewebes mit Funktionsverlust. Das kann zum Beispiel bei Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenosen, Tumoren oder bei einer geminderten Durchblutung der Fall sein. Da sich die zentralen Nervenzellen (ZNZ) im Wirbelkanal nicht regenerieren oder vermehren können, bleiben die Folgen einer Schädigung des Rückenmarks für immer oder verschlechtern sich.
Je nach Ursache der Rückenmarksschädigung im Spinalkanal unterscheidet man verschiedene Formen. Für die Symptome ist die Lokalisation der Rückenmarksschädigung entscheidend. Die Frage ist, ob das Rückenmark der Halswirbelsäule oder der Brustwirbelsäule betroffen ist.
Häufigkeit der Myelopathie - Männer sind von doppelt so häufig betroffen wie Frauen
Aus Erfahrungen weiß man: Männer sind von der Problematik der Myelopathie doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule betreffen bevorzugt Menschen mittleren und älteren Alters. Die Hälfte aller Menschen jenseits des 50. Lebensjahres und drei Viertel aller Menschen, die älter sind als 65, weisen Anzeichen einer zervikalen Myelopathie auf.
Möglicherweise interessant für Sie: In einer japanischen Studie wurden in einem Bezirk von 2,26 Millionen Einwohnern 1155 Patienten aufgrund einer zervikalen Myelopathie operiert. Die meisten Patienten standen im 6. oder 7. Lebensjahrzehnt. In 30 % der Fälle lag eine Spinalkanalstenose vor. Sind die Nervenwurzeln nahe der Wirbelsäule gereizt oder geschädigt, spricht man von einer Radikulopathie, die auch als Wurzelsyndrom bezeichnet wird.
Für die Myelopathie gibt es verschiedene Ursachen
Natürlich möchten Sie als Patient*in wissen, welches die Ursachen einer Myelopathie sind. Wie kommt es im Wirbelkanal (Canalis vertebralis) zu Einengungen mit Folgen? Was ist symptomatisch bei einer zervikalen Myelopathie? Hier sind die Antworten.
Grundsätzlich gilt: Die Schädigung des Rückenmarks kann durch verschiedene Mechanismen und Faktoren verursacht werden. In den allermeisten Fällen jedoch wird die Myelopathie im Laufe des Lebens erworben: Wenn der Spinalkanal zu stark eingeengt wird, kann es auf Grund so einer Stenose zu erheblichen Instabilitäten und Veränderungen kommen. Bis hin zu Ausfällen und Taubheit an den Armen und Beinen mit Störung der Feinmotorik, des Gefühls, der groben Kraft und des Gangbildes führen. Eine inkomplette oder komplette Querschnittslähmung kann die Folge sein, wenn der Wirbelkanal eingeengt bleibt und nicht geweitet wird.
Wie kann man die Myelopathie erwerben? Die Einengung (Stenose) des Rückenmarks und die daraus folgende Schädigung der Nervenbahnen und Nervenwurzeln können durch akute traumatische Erlebnisse wie z. B. Unfälle, Bandscheibenvorfälle oder Stürze entstehen. Auch durch Gewebeveränderungen wie bei Entzündungen, aber auch durch Tumore oder Zysten entsteht dieses Krankheitsbild. Die unterschiedlichen Ursachen lösen unterschiedliche Varianten der Myelopathie aus.
Es gibt drei Formen der Myelopathie:
- die Kompressionsmyelopathie
- die vaskuläre Myelopathie
- die Strahlenmyelopathie
Die erste ist die Kompressionsmyelopathie. Sie kann entstehen durch Tumore, Wirbelsäulen- und Hirnhautmetastasen, posttraumatisch z. B. nach einer Wirbelfraktur, nach Bandscheibenvorfällen, durch Spinalkanalstenose, Spondylose (Verschleiß). Neben der Kompressionsmyelopathie führt auch eine verminderte Durchblutung zu einer Schädigung der Nervenzellen im Rückenmark. Zu Durchblutungsstörungen kommt es bei Gefäßfehlbildungen oder Gefäßengstellen (Stenosen). Ein akuter Blutverlust kann ebenfalls zu einer Unterversorgung des Rückenmarks (Schocksymptomatik) führen. Liegen diese Ursachen vor, sprechen wir von einer vaskulären Myelopathie. Sie haben sicher schon von Strahlenschäden gehört. Tatsächlich kann es im Rahmen einer Strahlentherapie zu Schäden im Rückenmark kommen. Wenn das der Fall sein sollte, sprechen wir von einer Strahlenmyelopathie.
Bei der Myelopathie entwickeln sich die Symptome schleichend
Eine Myelopathie macht durch verschiedene Symptome auf sich aufmerksam. Sie hängen in erster Linie von der Region der Rückenmarksschädigung ab. Die Symptome entwickeln sich in der Regel mit einem schleichendenden Verlauf. Bei reinen Rückenmarkskompressionen, die meist schmerzlos sind, können Jahre vom ersten Symptom bis zur Diagnose vergehen. Erste Zeichen können Gefühlsstörungen in den Händen oder Fußsohlen, Ungeschicklichkeiten der Hände und Unsicherheiten beim Gehen im Dunkeln sein. Für alle Formen der Myelopathie gilt, dass die geschädigten Rückenmarksabschnitte ihre Funktion im Nervensystem nicht mehr korrekt ausführen können, so dass es zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommt.
Manche Patienten klagen über Schmerzen im Nacken, die in die Arme ausstrahlen oder Taubheit bis hin zum Kraftverlust in den Armen. Wichtige Anzeichen für Myelopathie sind neurologischen Störungen. Symptomatisch ist auch das Einschlafen der Arme oder Hände während des Schlafens in der Nacht. Anfängliche Symptome können eine zunehmende Steifheit im Nacken mit Schmerzen beim Drehen des Kopfes nach links und rechts sein. Bei einer Schädigung des Myelons, also des Rückenmarks, können die Symptome auch in die Beine ausstrahlen sowie Gangunsicherheiten und Kontrollverlust über Blase oder Darm bewirken. Das Rückenmark ist eine Leitungsbahn aus Nervengewebe. Es leitet Informationen vom Gehirn in den Körper und umgekehrt. Das Myelon liegt im Wirbelkanal. Die Störungen der Feinmotorik an den Händen können zunehmen, das Schreiben wird eckig und ‚krakelig’, und Dinge können aus der Hand fallen. Auch fällt das Zuknöpfen von Hemden und Blusen schwerer.
Symptome einer zervikalen Myelopathie (HWS)
Die zervikale Myelopathie (zervikal bedeutet "zum Hals oder Halsteil eines Organs (Cervix) gehörig“) hat eine voranschreitende Verlaufsform. Zu Beginn der Erkrankung bestehen leichtgradige motorische (Gangstörungen) und sensible Funktionsausfälle der oberen und/oder unteren Extremitäten. Durch einseitige Kompression können bei der zervikalen Myelopathie Empfindungsstörungen und zunehmende motorische Ausfälle (Brown-Séquard-Syndrom) an den Extremitäten (der Arm ist die obere Extremität und das Bein die untere Extremität) auftreten.
Symptome einer thorakalen Myelopathie (BWS)
Myelopathien der Brustwirbelsäule (thorakale Myelopathien) weisen ähnlich typische Symptome wie im Halswirbelsäulen-Bereich auf. Die Symptome treten schleichend auf und resultieren aus dem Funktionsverlust der jeweils betroffenen Rückenmarksareale. Charakteristisch sind eine Steifigkeit in den Beinen, Schwäche in den Beinmuskeln, Atemschwierigkeiten, Atrophie von Beinmuskeln, Sensibilitätsstörungen der Beine und Füße, Gangstörungen, Empfindungsstörungen, Lähmungen, Blasen- und Darmentleerungsstörungen.
Vaskuläre Myelopathien äußern sich in unterschiedlichen Funktionsausfällen, je nach betroffenem Gefäß. Die Patienten klagen über Schwäche, Taubheitsgefühl, Störung der Feinmotorik, Blasenentleerungs-, Gleichgewichts- und Sexualstörungen sowie Steifheit der Muskulatur. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Gewebeschwund (Atrophie) und Atemschwierigkeiten kommen.
Die Myelopathie macht dem Arzt die Diagnose schwer
Grundsätzlich muss man zum Thema Diagnostik zwei Dinge sagen:
- Eine genaue Diagnose ist Voraussetzung für eine geeignete Therapie.
- Je früher eine Diagnose gestellt werden kann, je eher eine Erkrankung erkannt wird, desto günstiger ist die Prognose für eine vollständige Genesung. Das ist einleuchtend, und möglicherweise haben Sie das auch schon selbst erlebt. Motto: Schnell erkannt - schnell gebannt!
Die Diagnostik der Myelopathie dagegen macht es dem Arzt schwer. Das hat einen Grund: Es gibt kein spezifisches Früherkennungszeichen. Mit anderen Worten: Der Krankheitsprozess bei der Myelopathie kennzeichnet sich oft durch einen schleichenden und unspektakulären Verlauf mit langsamer Verschlechterung. Dadurch ist eine Diagnose oft erst bei fortgeschrittenem Krankheitsbild erfolgt. Das ist neben der Krankheit als solche der tückische Faktor an der Myelopathie.
Deshalb ist es bei der Diagnostik besonders wichtig, zweigleisig zu fahren. Zweigleisig bedeutet Gespräch und klinische Untersuchung. Zum einen wird der Arzt Sie also nach der Art der Symptomatik (Funktionsausfälle, Taubheit, Schmerzen, Blasen- oder Mastdarmstörungen) fragen. Zum anderen nach bekannten Vorerkrankungen: Morbus Bechterew, Spondylarthrose, Osteoporose, Bandscheibenvorfall, arterielle Durchblutungsstörungen oder eine durchgemachte Strahlentherapie.
Es folgt im Verfahren der Diagnose der neurologische Status mit der Prüfung des Gangbildes, den Tests auf pathologische Reflexe und auf Empfindungsstörungen (Anästhesie).
Anschließend kommt es zum Einsatz der bildgebenden Diagnostik, wie MRT (Kernspintomografie). Konventionelle Röntgenaufnahmen können gut knöchern Veränderungen darstellen. Zusätzliche Funktionsaufnahmen sollten immer angefertigt werden, um eventuell vorhandene Instabilitäten festzustellen.
Die Magnetresonanztomografie ist die wichtigste Untersuchungsmethode, um eine Myelopathie festzustellen. In den Schichtaufnahmen der Magnetresonanztomografie ist die Myelopathie klar zu erkennen. Die MRT zeigt oft das veränderte Gewebe im Rückenmark (heller als das benachbarte Gewebe). So ist sie die Methode der Wahl zur Diagnostik. Zum einen kann man damit das Rückenmark komprimierende Strukturen, wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall oder Tumore sehen. Zum anderen lassen sich geschädigte Rückenmarksregionen im MRT von gesundem Nervengewebe unterscheiden. Die elektrophysiologischen Messungen (wie Nervenleitgeschwindigkeit, evozierte Potenziale usw.) geben wichtige Informationen über die Rückenmarksfunktion.
Normalerweise wird der Arzt auch eine Laboruntersuchung des Blutes veranlassen, um mögliche Entzündungen im Körper zu erkennen.
Es gibt unterschiedliche Grade bei der Myelopathie - hier ist der Europäische Myelopathie-Score. Sehen Sie selbst, wie es um Sie steht:
Der Europäische Myelopathie Score (EMS)
A. Funktionen des ersten motorischen Neurons (Gang) | Punkte |
Unfähigkeit zu gehen, auf Hilfe angewiesen | 1 |
Auf ebenem Boden nur mit Gehhilfe / Unterstützung | 2 |
Treppensteigen nur mit Gehhilfe / Unterstützung | 3 |
Unsicherer Gang, Gangbild plump erscheinend | 4 |
Unauffälliges Gangbild | 5 |
B. Funktionen des ersten motorischen Neurons und des afferenten Systems | Punkte |
Überlaufblase, keine Kontrolle | 1 |
Unvollständige Entleerung und gestörte Frequenz | 2 |
Normale Blasen- und Darmfunktion | 3 |
C. Funktionen des zweiten motorischen Neurons | Punkte |
Handschrift / Essen mit Besteck nicht möglich | 1 |
Handschrift / Essen mit Besteck eingeschränkt | 2 |
Handschrift / Schnürsenkel binden ungeschickt | 3 |
Normale Handschrift / Feinmotorik | 4 |
D. Funktionen der Hinterstränge (Propriozeption und Koordination) | Punkte |
An-/ Auskleiden nur mit Hilfe | 1 |
An-/ Auskleiden ungeschickt und langsam | 2 |
An-/ Auskleiden normal | 3 |
E. Hinterwurzeln (segmental radikuläre Parästhesie / Schmerzen) | Punkte |
Invalidisierende Schmerzen | 1 |
Ertragbare Parästhesien/Schmerzen | 2 |
Keine Parästhesien/Schmerzen | 3 |
Summe: Einteilung nach Punktzahl | |
Punkte | EMS-Grad |
5-8 | Grad III |
9-12 | Grad II |
13-16 | Grad I |
17-18 | normal |
Behandlung einer Myelopathie
Nach der Diagnose der Myelopathie geht es um die Frage: Wie behandeln wir diese Wirbelsäulenerkrankung? Wie ist die perfekte Therapie?
Der Arzt und Patient entscheiden gemeinsam, welches Verfahren angewandt werden sollte. Grundsätzlich gilt zu klären: Ist eine chirurgische Versorgung notwendig, oder kann die Myelopathie mit konservativen Therapien beseitigt werden? Es gibt anspruchsvolle Kriterien, die darüber entscheiden.
Konservative Therapien bei Myelopathie
Je nach Beschwerden und wenn das MRT-Bild ausschließlich leichte Abnutzungserscheinungen oder leichte Nervenkompression im Wirbelkanal ohne Myelopathie zeigt, dann kann eine konservative Therapie angezeigt sein.
Was ist unter konservativer Therapie alles zu verstehen?
- Kurzzeitige Ruhigstellung mit einer Zervikalstütze / Halskrause
- Medikamentöse Therapie mit nichtsteroiden Antiphlogistika zur Entzündungshemmung
- Lokale Infiltration eines Nervs
- Physiotherapie
- Aufbau und Stabilisierung der Nackenmuskulatur durch gezielte Stärkung der Schultern und der Muskulatur des oberen Quadranten
- Nur im frühen Stadium können leichte Schmerzen medikamentös behandelt werden. Wenn sie stärker werden, ist eine gezielte Schmerztherapie als Behandlung erforderlich, die auch entzündungshemmende und muskelentspannende Medikationen einbezieht.
Myelopathie Operation mittels Mikrochirurgie
Sollte die Myelopathie durch starken Verschleiß (Knochenanbauten), Bandscheibenvorfälle, Zysten oder Tumore verursacht sein, dann kann die Myelopathie nur durch eine chirurgische Behandlung (Mikrochirurgie) mindestens gestoppt werden. Ziel eines neurochirurgischen Eingriffes ist es, dem Rückenmark und den Nerven wieder mehr Platz zu verschaffen durch Entfernung bzw. Abtragung der Ursachen. Es bieten sich dafür mehrere OP-Möglichkeiten an:
- Liegt ein Bandscheibenvorfall, Verkalkungen (Spondylosen), Tumor, Zyste vor, dann werden diese mit Hilfe eines Spezialmikroskops und Mikro-Instrumenten entfernt.
- Liegt eine Spinalkanalstenose vor, dann erfolgt eine mikrochirurgische Spinalkanalerweiterung. Neben der Druckentlastung bzw. Platzschaffung für die Neuralstrukturen erfolgt in der Regel ein Ersatz der Bandscheibe mit Disc-Prothese oder Cages (Platzhalter). Die Dekompression findet in der Regel von vorn statt.
- In einigen Fällen sind zusätzliche Verplattung, dorsale Stabilisierung oder Wirbelkörperersatz notwendig.
Vor Operationen taucht die verständliche Frage auf, ob es zu Komplikationen kommen kann. Antwort: Ja, denn Komplikationen sind grundsätzlich nicht auszuschließen.
Aber: Das Risiko einer Rückenmarksverletzung wird manchmal überschätzt, oftmals sogar dramatisiert. Die Realität zeigt: Das Risiko ist sehr gering. Die Verletzung eines Nervs während des Eingriffs oder eine Nachblutung in den Rückenmarkskanal ist sehr selten. Auf der anderen Seite, wenn nicht operiert wird, entstehen erhebliche Komplikationen, wenn das Rückenmark weiter unter Druck bleibt bzw. wenn die Myelopathie fortschreitet.
Womit der Patient bei einer Operation an der Halswirbelsäule, für die der Zugang im Halsbereich gelegt wird, rechnen muss, sind ein paar Tage Heiserkeit und Schluckstörungen. Beides vergeht, ohne behandelt werden zu müssen.
Wie geht es nach der Myelopathie Operation weiter?
8-10 Tage nach der Myelopathie Operation werden die Patienten entlassen. Am Tag nach der Operation werden die Patienten bereits mobilisiert. Nach der Operation werden sich die Beschwerden, Schritt für Schritt verbessern. Sie hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Man verhindert eine mögliche (sichere) Verschlimmerung.
Gehen Sie mit Rückenschmerzen zu einem Facharzt
Es ist immer wichtig, in seinen Körper hineinzuhören. Seien Sie also Ihr eigener, innerer Doktor. Wenn Sie diese Aufgabe ernst nehmen - und das sollten Sie, schließlich geht es um Ihre Gesundheit - sollten Sie ein paar Dinge wissen und umsetzen. Dazu gehört: Wenn Sie schon längere Zeit starke Rückenschmerzen in bestimmten Arealen oder sogar Funktionsausfälle bzw. Missempfindungen bis hin zu Gangstörungen haben, dann suchen Sie umgehend einen Facharzt auf. Dieses sollte ein Wirbelsäulen-Spezialist, ein Neurochirurg oder ein Orthopäde sein.
Falls es zu einer Operation kommt, sollten Sie Beruhigendes wissen - und das ist: Bei etwa 90 Prozent aller Patienten tritt eine Besserung auf. Sie ist natürlich dann am deutlichsten, wenn die Erkrankung bei leichteren Symptomen erkannt und zeitig operiert wird. Da diese hochmodernen HWS-Operationen heute schonender und schneller durchgeführt werden, erfolgt eine Mobilisierung bereits am Tag nach der Operation. Der Kopf wird für ein bis zwei Wochen von einer weichen Krawatte unterstützt.
Beruhigend auch: In der operierten und ruhig gestellten Höhe tritt die Erkrankung nicht noch einmal auf.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Besser als jede Therapie ist es natürlich, der Erkrankung vorzubeugen. Hier ein paar Tipps:
Vermeiden Sie einseitige Belastungen.
Vermeiden Sie dauerhafte Fehlhaltungen.
Bewegen Sie sich regelmäßig.
Stärken Sie Ihre Rücken-und Bauchmuskulatur.
Nehmen Sie bereits bei leichten Beschwerden die Hilfe eines Krankengymnasten in Anspruch.
Vermeiden Sie langes Arbeiten mit gebeugtem Nacken, ebenso das Einklemmen des Telefons zwischen Kopf und Schulter.
Wenn Sie am Bildschirm arbeiten, sollten Sie möglichst gerade aus schauen.
Informationen zum Artikel
Der Artikel wurde zuletzt am 20.07.2022 geprüft und aktualisiert.
Über den Autor
Dr. med. Munther Sabarini ist Direktor und Gründer der Avicenna Klinik. Der Facharzt der Neurochirurgie hat sich insbesondere auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. Dr. Munther Sabarini hat mehr als 30 Jahre Berufserfahrung. In dieser Zeit behandelte er über 30.000 Patienten.
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Quellenangaben und weiterführende Literatur
Alan S. Hilibrand, Gregory D. Carlson, Mark A. Palumbo, Paul K. Jones, Henry H. Bohlman: Radiculopathy and Myelopathy at Segments Adjacent to the Site of a Previous Anterior Cervical Arthrodesis. The Journal of Bone & Joint Surgery. Band 81, Nr. 4, April 1999
A.C. Ludolph et al: S1-Leitlinie Zervikale spondylotische Myelopathie. Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie, 2017. Online: www.dgn.org/leitlinien
H. Boehm, R. Greiner-Perth, H. El-Saghir: A new minimally invasive posterior approach for the treatment of cervical radiculopathy and myelopathy: surgical technique and preliminary results. European Spine Journal 12, 268–273, 2003.
Sandford E. Emery: Cervical Spondylotic Myelopathy: Diagnosis and Treatment. Journal of the American Academy of Orthopaedic Surgeons, Volume 9, Issue 6, 2001.
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